„Hightech, made im Saarland“

Schmelz · In Schmelz bei EKF Werkzeug- und Maschinenbau startete Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ihre Sommertour. Diese steht in diesem Jahr unter dem Motto „Digitalisierung und technologischer Fortschritt im Handwerk“.

 Dorothée Schneider (links) erklärt Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer die Arbeitsweise bei EKF. Foto: Andreas Engel

Dorothée Schneider (links) erklärt Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer die Arbeitsweise bei EKF. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Sie kam früher als angekündigt und nahm sich dazu noch viel Zeit - Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer startete ihre Sommertour im Handwerk . Erste Station: EKF Werkzeug- und Maschinenbau GmbH in Schmelz . Die Tour steht dieses Jahr unter dem Motto "Digitalisierung und technologischer Fortschritt im Handwerk ". Zusammen mit Vertretern der Handwerkskammer um ihren Hauptgeschäftsführer Arnd Klein-Zirbes machte sie sich ein Bild über den Betrieb.

Dorothée Schneider führt zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Christiane Hoffmann das Unternehmen, das von ihrem Vater Walter Schneider vor 28 Jahren gegründet wurde. 1995 ließ sich das Unternehmen in Schmelz nieder.

Die beiden Geschäftsführerinnen kennen den Betrieb von Grund auf. "Wir wissen, wovon wir reden. Denn wir haben an allen Maschinen schon einmal gestanden", betonte Dorothée Schneider nicht ohne Stolz. Auch sei es nicht immer einfach gewesen, sich in einer von Männern dominierten Domäne durchzusetzen. In Schmelz arbeiten 28 Männer und Frauen, davon zwei Auszubildende.

In Bezug auf Nachwuchs sei es oft schwer, geeignete und interessierte junge Leute zu gewinnen. Viele gingen lieber in die Industrie, da dort die Löhne höher seien. Im Gespräch wurde auch deutlich, dass die Digitalisierung im Handwerk nicht mehr wegzudenken sei. "Wir sind auf schnelles Internet angewiesen", betonte der Seniorchef. Große Datenvolumen werden von den Kunden geschickt. "Wenn sich da die berühmte Eieruhr dreht, ist das mehr als ärgerlich", ist sich Betriebsleiter Armin Fiack sicher.

Das Schmelzer Unternehmen ist auf drei Steinbeinen aufgestellt: Konstruiert und fertig gestellt werden Sondermaschinen und Werkzeuge sowie Geräte und Hilfsmittel für die Medizintechnik. Bei letzterem erläuterte Walter Schneider den Besuchern die Funktion eines Gerätes, das bei Hirntumoren eingesetzt werde.

"Man sehe, Handwerk ist Hightech", betonte Klein-Zirbes. Und EKF sei ein Beispiel, dass Digitalisierung im Handwerk gelebt werde.

Von einer guten Auftragslage sprach die Geschäftsführung. Viele Sondermaschinen seien im Bau, was auch beim späteren Rundgang durch den Betrieb erklärt wurde. Von Schmelz gehen auch Aufträge nach Polen und Tschechien. Dort arbeiten viele deutsche Firmen, die sich ihre Werkzeuge oder Maschinen aber in Deutschland kaufen.

Stolz sind die beiden Geschäftsführerinnen auch darauf, dass sie ohne große Werbung auskommen. "Wir werben mit unserer Arbeit, made im Saarland."

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Auf einen Blick: Produktpalette: Entwicklung und Fertigung von Sondermaschinen und Werkzeugen für Kunden aus der Automobil-, der Lebensmittel- und Glasindustrie. Für den medizinischen Bereich entwickelt EKF Stereotaxsysteme, robotergestützte Navigationssysteme und Sonderlösungen, die in enger Zusammenarbeit mit Medizinern entwickelt werden. Die Lohnfertigung von präzisen Einzel- und Verschleißteilen ist drittes Standbein. kü

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