Präventionsprogramm setzt auf Aufklärung für junge Mitarbeiter in den Betrieben

Schmelz · Alkohol-, Drogen- und Gewaltprävention kombiniert mit konkreten Notfallmaßnahmen: Damit will das neue Präventionsprogramm „Wenn aus der Party ein Notfall wird“ bei jungen Arbeitnehmern punkten.

"Wenn aus der Party ein Notfall wird" heißt ein Präventionsprogramm, das junge Menschen vor Gewalt, Drogen und Alkohol schützen und gleichzeitig Fähigkeiten zur Ersten Hilfe vermitteln soll. Angeboten wird es für Auszubildende und junge Arbeitnehmer. Aber was hat eine Party mit der Arbeit zu tun? "Party ist überall im Leben", sagt Veranstalter Helmut Schuh, Geschäftsführer von Gesundheits-Marketing Schuh (GMS) in Schmelz. Ob auf der Betriebsfeier oder am Montagmorgen nach einem durchzechten Wochenende sollten junge Menschen sich über die Auswirkungen etwa von hohem Alkoholkonsum bewusst sein. Arbeitgeber seien dafür verantwortlich, "sich möglichst früh um die Gesunderhaltung der Mitarbeiter zu kümmern", sagt Schuh. Denn gerade die heute jungen Arbeitnehmer seien die, die irgendwann einmal "bis 70 plus arbeiten". Für erwachsene Mitarbeiter gebe es häufig betriebliche Sport- oder Gesundheitsangebote. "Dabei werden die jungen Arbeitnehmer oft außen vor gelassen", erklärt Schuh. Ziel der Betriebe müsse es sein, Mitarbeiter so zu schulen, dass diese eigenverantwortlich ihre Gesundheit fördern.

In lockerer Runde, in der die jungen Männer und Frauen von eigenen Erlebnissen mit Gewalt, Drogen und Alkohol erzählen können, sollen Seminarteilnehmer stark für das Leben gemacht werden. Ebenso junge Dozenten vermitteln den vernünftigen Umgang mit potenziell Gefährlichem auf Augenhöhe. "Den Zugang finden wir über das Thema ‚Helfen'", sagt Schuh. "Was etwa passiert, wenn deiner Freundin in der Disco K.O.- Tropfen ins Getränk gemischt werden", ist eine Frage, die im Seminar aufkommt. Teilnehmer reflektieren den lebensnahen Fall und lernen gleichzeitig im Notfall zu helfen. Das Seminar verbindet Erste Hilfe mit Suchtprävention. An zwei Seminartagen qualifizieren sich Teilnehmer als "Betrieblicher Ersthelfer" im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften und erhalten ein Zertifikat "Sofortmaßnahmen am Unfallort", der auch beim Erwerb des Führerscheins gilt.

Im April hatte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler das Programm "Wenn aus der Party ein Notfall wird" zum Projekt des Monats gekürt.

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