Rehlingen-Siersburg gibt Kompostieranlage ab

Rehlingen-Siersburg · Die Arbeiterwohlfahrt kümmert sich jetzt um Grünschnitt in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg. Das spart Kosten, meint Verwaltungschef Martin Silvanus. Denn für die Gemeinde selbst rechne sich der Betrieb nicht.

Neuer Zuschnitt beim Grünschnitt: Die Kompostieranlage der Gemeinde Rehlingen-Siersburg wird künftig von der Behindertenwerkstatt der Arbeiterwohlfahrt in Dillingen geführt. Das teilte die Gemeindeverwaltung mit.

Die Gemeinde und die Awo-Werkstätten für Behinderte vereinbarten, dass die Anlage zwar in der "übergeordneten Regie" der Gemeinde verbleibe, im "operativen Bereich vor Ort" jedoch die Awo den Betrieb führe, erläuterte Bürgermeister Martin Silvanus .

Die letzten 14 Jahre hatte das Niedaltdorfer Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen "Floratec" die Kompostieranlage betrieben. Da dieses sich zurückgezogen hatte, hätte nun die Gemeinde, nach saarländischem Abfallrecht , die Anlage wieder selbst betreiben müssen. Das rechnet sich aber nicht: Denn die Gemeinde verfügt nicht über die notwendigen Maschinen wie Schredder und Siebanlage. Zudem sei die Anlage zu klein und die Mengen zu gering, als dass ein solcher Betrieb wirtschaftlich darstellbar wäre, erklärte der Bürgermeister.

Doch mit der Awo ist nun ein neuer Partner gefunden. Und mit der neuen Kooperation wurde auch eine strukturelle Entscheidung getroffen, erläuterte Silvanus: Nämlich den Grünschnitt nicht mehr eigenständig zu kompostieren, sondern nur noch anzunehmen und zu entsorgen.

Nur noch Annahmestelle

Die Kompostieranlage im Rehlinger Gewerbegebiet "Dürrfeldslach" dient also künftig nur noch als Grünschnitt-Annahmestelle. Die Bearbeitung, Entsorgung und gegebenenfalls Verwertung des Grünschnitts übernimmt die Awo. Deren Mitarbeiter der Behindertenwerkstatt Dillingen nehmen den Grünschnitt an, sortieren ihn und kassieren die Entgelte. Dazu bringt die Werkstatt einen Anleiter und einen behinderten Mitarbeiter mit durchschnittlich je sechs Stunden pro Woche ein, erläuterte Diethard Geber, Pädagogischer Direktor des Verbundes für Inklusion und Bildung der Awo Dillingen.

Mehr Personal im Einsatz

Für die Gemeinde und damit auch für die Bürger habe diese Neuordnung Vorteile, betonte Silvanus: Denn die Kosten der Verarbeitung des Grünschnitts werden durch die Annahmeentgelte zumindest gedeckt. So muss die Gemeinde für diese Aufgabe nicht zusätzlich Geld aufbringen.

Durch die Kooperation mit der Awo ist zudem mehr Personal eingesetzt, sodass intensiver sortiert und getrennt wird. Auch das vermindert die Kosten , rechnet Silvanus vor, denn so muss weniger geschreddert werden.

Und: Künftig können Bürger, durch die Zusammenarbeit der Awo-Behindertenwerkstatt und dem CAP-Markt in Saarlouis-Roden, auch Mulch und Kompost als Sackware kaufen, erklärte außerdem Bernd Berretz, der für die Anlage zuständige Mitarbeiter der Awo.

Die Öffnungszeiten der Grünschnittannahmestelle bleiben unverändert: samstags von 9 bis 12 Uhr.

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