Schulschwimmen fällt auch weiterhin aus

Lebach · Seit Anfang Januar ist das Lehrschwimmbecken an den Förderschulen in Lebach wegen eines technischen Defekts geschlossen (wir berichteten). Bei einem Ortstermin wurden weitere Mängel festgestellt.

Das Lehrschwimmbecken der Förderschulen für Blinde, Sehbehinderte und Gehörlose und Schwerhörige in Lebach ist seit 8. Januar aus Sicherheitsgründen geschlossen. Auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung heißt es aus dem Ministerium für Bildung und Kultur: "In nächster Zeit wird ein gemeinsamer Termin unter Teilnahme von Vertretern des Ministeriums für Bildung und Kultur und des Ministeriums für Finanzen und Europa sowie Fachingenieuren vom Amt für Bau und Liegenschaften vor Ort stattfinden, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Auch eine Kostenanalyse, welche alle Kosten für den Betrieb des Schwimmbades und die Unterhaltungskosten des Gebäudes umfasst, sollte uns bis zu diesem Termin vorliegen." Allerdings ist nicht bekannt, wann der Termin stattfindet.

Friedel Scherer, Vorsitzender des Kneipp-Vereins Lebach , hat mittlerweile auf seinen Brief vom Januar Antwort aus dem Ministerium erhalten. Darin teilt man ihm mit, dass "bei einem Ortstermin weitere teils gravierende Mängel im Bereich des Lehrschwimmbades vorliegen, die eine zeitnahe Wiederinbetriebnahme des Schulschwimmbades verhindern".

Trotz der nicht so ganz positiv klingenden Antwort aus dem Ministerium, ist Scherer froh, "dass sich etwas tut." Und er hat sich erneut an das Ministerium gewandt. Diesmal als ehemaliger Lehrer an der Schule für Blinde und Sehbehinderte . Scherer hat selbst über 30 Jahre dort Sport unterrichtet. In seinem Brief vom 18. März (liegt der Redaktion vor) betont Scherer, "welch hohe Bedeutung dem Sport, hier insbesondere dem Schwimmen, an diesen Schulen zukommt". Es gehe einmal um die körperliche und geistige Entwicklung der behinderten Kinder, um ihre Mobilität. Doch ganz besonders werde im Sportunterricht auf die Vermittlung von Freizeitsportarten Wert gelegt. Scherer: "Das hat folgende Gründe: Einmal sollen die Kinder auf lebenslanges Sporttreiben vorbereitet werden (Gesundheit), zum anderen wird der Grundstein gelegt, dass behinderte Kinder befähigt werden, mit Nichtbehinderten (Familie, Freunde, Verein) Sport zu treiben (Integration); sei es in der Freizeit, im Verein oder im Urlaub."

Unter allen Sportarten wolle er das Schwimmen hervorheben, das besonders für Blinde wichtig ist. Ohne diese schuleigene Anlage werde es schwer - wenn nicht sogar unmöglich - dass die seh- und hörgeschädigten Kinder außerhalb der Schule das Schwimmen erlernen, ist sich Scherer sicher.

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