Der Bischof nahm sich Zeit für Lebach

Lebach · Zum ersten Mal weilte das Oberhaupt der Trierer Kirche in der Landesaufnahmestelle in Lebach. Bischof Ackermann zeigte sich beeindruckt von der Arbeit und der Hilfe, die dort geleistet wird.

 Bischof Stephan Ackermann besuchte bei seinem Rundgang durch das Aufnahmelager zusammen mit Sozialministerin Monika Bachmann auch den Babyraum der Caritas. Foto: Thomas Seeber

Bischof Stephan Ackermann besuchte bei seinem Rundgang durch das Aufnahmelager zusammen mit Sozialministerin Monika Bachmann auch den Babyraum der Caritas. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Immer wieder wurde Bischof Dr. Stephan Ackermann bei seinem Rundgang durch die Landesaufnahmestelle für Vertriebene und Flüchtlinge in Lebach angesprochen. Schnell hatte sich herumgesprochen, dass ein bekannter Mensch mit anderen bekannten Menschen und Medienvertretern sich dort umschaue. Wenn auch nicht jeder wusste, was ein Bischof ist, sie versuchten dennoch mit ihm ins Gespräch zu kommen, erzählten ihre Lebensgeschichte oder baten um Hilfe. Bei Letzterem musste Ackermann auf die entsprechenden Einrichtungen verweisen.

Bei seinem Rundgang begleiteten Stephan Ackermann auch Sozialministerin Monika Bachmann sowie zahlreiche Vertreter der Kirche, aus Politik und Behörden.

Der Bischof nahm sich Zeit. Er informierte sich im neu eingerichteten Babyraum der Caritas , im Hebammen-Container, ließ sich die Arbeit und die Koordination in den medizinischen Bereichen erklären, hatte ein offenes Ohr für die Probleme der Mitarbeiter, der Ehrenamtlichen und der Menschen vor Ort.

In dem Aufnahmelager leben derzeit 4000 Flüchtlingen, zu 80 Prozent syrischer Herkunft. Sie leben in den bestehenden Gebäuden sowie in vier mobilen, winterfesten Hallen. Der unvorhersehbare starke Zuzug habe die Behörden anfangs überfordert, erklärten die Helfer vor Ort. Doch mittlerweile habe sich auch dank der unermüdlichen Arbeit der vielen, vielen Ehrenamtlichen Strukturen formiert, alles laufe geordneter. Im Moment fehle es besonders an Rückzugsorten zum Beispiel für Schwangere oder für Mütter mit Neugeborenen. Ein Logistik- und ein Betreuungszelt befinden sich in Planung beziehungsweise im Bau.

Caritas und Bistum wollen in den nächsten fünf Jahren acht Millionen Euro zur Verfügung stellen, um Koordinationsstellen einzurichten, um traumatisierten Menschen oder in Verfahrensangelegenheiten zu helfen. Keine Sorge habe Ackermann, dass durch den Zustrom anderer Religionen das "Bistum religiös bunter werde". Wir können nur voneinander lernen, auch in Glaubensfragen, zum Beispiel wie andere mit dem Glauben umgehen, meinte der Bischof. Intensive Gespräche laufen auch mit Land und Kreis, wie sich Kirche und Staat auf die Einschulungen der vielen Kinder in Schule und Kindergarten vorbereiten, sagte Bischof Ackermann.

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