„Wir hauen richtig auf die Pauke“

„Was wenn alles gut geht“, heißt das neue Album, mit dem sich Laith Al-Deen zurückmeldet. 2015 tourt er damit durch ganz Deutschland. Einzige Station im Saarland ist am Samstag, 24. Januar, der Dillinger Lokschuppen. SZ-Mitarbeiterin Carolin Merkel traf den Sänger in Saarbrücken.

 Laith Al-Deen hat es mit seinem neuen Album bis auf Platz zwei in den deutschen Charts geschafft. Foto: Sünder/Antattack

Laith Al-Deen hat es mit seinem neuen Album bis auf Platz zwei in den deutschen Charts geschafft. Foto: Sünder/Antattack

Foto: Sünder/Antattack

Was verbindest Du mit dem Saarland ?

Laith Al-Deen: Ich habe im Saarland meine ersten Konzerte gespielt, wurde von ziemlich reichen, jungen Leuten immer wieder gebucht. Ich glaube, die Menschen hier sind nicht schlechter oder besser drauf als im übrigen Land. Besonders am Saarland finde ich den Dialekt, den man nur unfassbar schwer nachmachen kann.

Wie funktioniert ein so enger Tourneeplan, 13 Auftritte in nicht mal vier Wochen? Wo entspannt Ihr Euch, und was, wenn jemand krank wird?

Al-Deen: Wenn man krank ist, ist man krank, das bleibt vielleicht gerade im Januar nicht aus. Dann spielt man eben, auch wenn man krank ist. Meist erholen wir uns tatsächlich mit ein bisschen Wellness im Hotel, ich schaue mir auch gerne Städte an, die ich noch nicht gesehen habe. Wir sind alle Fans kulinarischer Genüsse, gehen gerne und lange essen. Und wir feiern gerne und ausgelassen abends nach den Konzerten. Meine Bandmitglieder sind alle inzwischen Eltern, wenn wir freie Tage haben, fahren die gerne nach Hause zur Familie.

Wie kam es zum Titelsong, "Was wenn alles gut geht"?

Al-Deen: Auch wenn man es vielleicht denken könnte, die Platte ist auf keinen Fall ein Lebensberatungsbuch. Sicher habe ich meine eigene Lebenskrise ein Stück weit verarbeitet, aber jeder hat doch seine individuelle Geschichte. Entscheidend ist, gerade in der Zeit, in der viel Ziellosigkeit herrscht, eine Entscheidung zu treffen und loszugehen. Es ist im Grunde egal, ob es dann wirklich gut geht, allein dieses Gefühl, sich bewegt zu haben, das tut schon gut - auch wenn man eventuelle Konsequenzen tragen muss.

Was erwartet die Konzertbesucher im Lokschuppen?

Al-Deen: Natürlich steht die Promotion zur Platte im Mittelpunkt. Die wird hoffentlich auch den Fans gefallen, die uns sonst gerne live hören, aber unsere Alben nicht so mögen. In den neuen Songs hauen wir richtig auf die Pauke, haben die Konzertatmosphäre auf die Platte gebracht. Daneben gibt es natürlich auch altbekannte Stücke, das erwartet das Publikum. Vor allem aber wird es doch schon mal laut werden, wer das nicht so mag, kann Ohrstöpsel mitbringen. Ich freue mich auf den Lokschuppen, der uns und den Konzertbesuchern viel Platz bietet.

Viele Saarländer schauen gerne Casting-Shows, Meltem aus Dillingen kam bei DSDS weit nach vorne, jetzt steht Philipp Leon aus Völklingen bei The Voice im Halbfnale -- wie denkst Du über diese Formate, welche Chancen haben diese Musiker?

Al-Deen: Die Shows sind eine klare Aussage des Unterhaltungssektors, die Halbwertszeiten der Protagonisten werden immer kürzer. Das Publikum entscheidet, es gibt viel Konkurrenz, nicht nur bei diesen Shows, in der Musikbranche überhaupt. Ich selbst bin beim Komponistenwettstreit "Dein Song" beim KiKa dabei, coache gerade einen elf Jahre alten Jungen, der krasse Songs schreibt. Aber dort ist ganz klar - wir machen keine Superstars.

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