Betrunkene Fahrer richten zu oft großen Schaden an

Dillingen · Schmerzhafte Lücken reißt der Alkohol in den Reihen junger Autofahrer. Um das zu ändern, begann am Mittwoch in Dillingen eine zweite Aktion von BOB Saar mit Bannern an 41 Brücken im Saarland.

 Zum offiziellen Start der zweiten Brückenbanner-Aktion von BOB-Saar entrollten Verkehrsministerin Anke Rehlinger und Sozialministerin Monika Bachmann (Mitte v.l.) das erste Banner in Dillingen zusammen mit Vertretern der lokalen Politik und Polizei. Foto: Johannes A. Bodwing

Zum offiziellen Start der zweiten Brückenbanner-Aktion von BOB-Saar entrollten Verkehrsministerin Anke Rehlinger und Sozialministerin Monika Bachmann (Mitte v.l.) das erste Banner in Dillingen zusammen mit Vertretern der lokalen Politik und Polizei. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

"Klar! Ich fahr' meine Freunde sicher heim!" Mit diesem Motto hängt ein Banner über der Unterführung am Dillinger Krankenhaus. Dieses entrollten am Mittwoch Sozialministerin Monika Bachmann , Verkehrsministerin Anke Rehlinger sowie Vertreter von Politik und Polizei . 40 weitere Brücken im Saarland werden folgen. Die Banner appellieren an das Verantwortungsbewusstsein von Fahrern zwischen 18 und 24 Jahren. "Wir wollen ja nicht, dass keiner mehr seinen Spaß hat", sagte Rehlinger. Aber einer in der Gruppe solle ohne Alkohol unterwegs sein. "So wird aus einer Feiergemeinschaft eine Verantwortungsgemeinschaft." Dass die Fortsetzung der 2013 gestarteten Aktion notwendig sei, ergebe sich aus Zahlen der Verkehrsunfallstatistik. Darin sei der Anteil jugendlicher Unfallopfer immer noch zu hoch. Die Zielgruppe der 18- bis 24-Jährigen mache nur sieben Prozent der saarländischen Gesamtbevölkerung aus, so die Statistik. Aber sie verursache etwa 20 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Und wiederum rund 20 Prozent davon erfolgten unter Alkoholeinfluss. Das führte 2015 zu 122 schwer verletzten jungen Fahrern und drei Toten.

BOB sei im Landkreis Saarlouis losgegangen, sagte die ehemalige Landrätin Monika Bachmann . Dazu angeregt habe Hubert Lambert von der Kreisverkehrswacht Saarlouis. 2009 war offizieller Start. In Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) wurde daraus ein saarlandweites Projekt. 2013 folgte die erste Aktion mit Brücken-Bannern. Beim LPH ist Roland Rosinius für BOB zuständig. "Wir haben drei verschiedene Säulen. Einmal machen mehr als 300 Lokale im Saarland mit. Die sind gekennzeichnet als BOB-Lokal." Wer dort den knallgelben BOB-Schlüsselanhänger vorlege, bekomme ein alkoholfreies Getränk gratis. Außerdem gebe es 54 Fahrschulen, die im Unterricht auf BOB hinwiesen. Und "33 Jugendzentren machen mit", sagte Rosinius. Wer dort bei Veranstaltungen der alkoholfreie Fahrer einer Gruppe sei, bekomme Ermäßigung beim Eintritt. Es gehe nicht nur um Alkohol, sagte Josef Merten von der Landessektion Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. Kern der Aktion sei die Verantwortung für sich selbst und andere. Denn "wenn was passiert, fehlt jemand in der Gruppe".

Infos zu BOB finden sich im Internet unter www.saar-bob.de .

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