Mühlenbach schlängelt sich wieder durch die Landschaft

Lisdorf · Gerade Bäche passen nicht mehr in Zeiten mit überraschenden Starkregen. Darauf reagierte die Stadt Saarlouis nun im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen für den „Lisdorfer Berg“ mit einer Renaturierung des Mühlenbaches.

 Eine Stieleiche pflanzten am Donnerstag auf die Insel im renaturierten Mühlenbach (von links) Lutz Hettrich, Bereichsleiter RAG-Immobilien, Günter Melchior, Beigeordneter der Stadt Saarlouis, Projektleiter Michael Boes sowie Rudolf Krumm, Prokurist der „Landschaftsagentur Plus“ der RAG. Foto: Johannes A. Bodwing

Eine Stieleiche pflanzten am Donnerstag auf die Insel im renaturierten Mühlenbach (von links) Lutz Hettrich, Bereichsleiter RAG-Immobilien, Günter Melchior, Beigeordneter der Stadt Saarlouis, Projektleiter Michael Boes sowie Rudolf Krumm, Prokurist der „Landschaftsagentur Plus“ der RAG. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Recht kahl sieht es derzeit aus, wo der Mühlenbach in Lisdorf auf die Provinzialstraße zuläuft. Etwa zehn Meter nördlich der Straße liegt eine neu angelegte Insel. Die umfließt der Bach in neuen Gräben. "Früher lief der Bach da drüben an den Häusern vorbei", sagte am Donnerstagmittag Günter Melchior, Beigeordneter der Stadt Saarlouis. In einer schmalen Rinne sei er zur Provinzialstraße geflossen und fast im rechten Winkel zum Durchlauf unter der dortigen Brücke. Bei großen Wassermengen habe das oft genug zum Rückstau geführt. Völlig unpassend sei das in Zeiten zunehmender Stark regen, ergänzte Rudolf Krumm, Prokurist der "Landschaftsagentur Plus" der RAG. Rund 5000 Kubikmeter habe man auf einer Länge von etwa 150 Metern ausgehoben, sagte Krumm. Dieses Volumen stehe jetzt dem Bach zur Verfügung, um künftige Wasserspitzen abzupuffern. Denn immer wieder habe es hier Probleme mit Hochwasser gegeben.

Der Renaturierungsmaßnahme am Mühlenbach war eine langjährige Planung vorausgegangen. Im März/April erfolgte die praktische Umsetzung. Dabei entstanden zwei naturnah gestaltete Teilstrecken von einmal 150 Meter mit Insel nahe der Provinzialstraße sowie eine rund 200 Meter lange Strecke nahe der Flurstraße am westlichen Ortsrand. Letztere hat einen schlängelnden Bachlauf erhalten. Beide Strecken deckten 220 000 Ökopunkte ab, sagte Melchior, "Als Ausgleich für den Bau des Gewerbegebietes Lisdorfer Berg."

Eine Stieleiche wurde am Donnerstag auf der schmalen Insel im Mühlenbach gepflanzt. Dicke Steinblöcke im Wasser führen dorthin. Am Wegesrand liegt ein massiver Block aus Muschelkalk als Sitzgelegenheit. "Insgesamt pflanzen wir 140 Bäume", sagte Projektleiter Michael Boes. Dazu gehörten auch Ulmen, Esche und Weiden. Außerdem kämen 60 Wasserpflanzen in diesem Bereich. Darunter Iris und Wasserminze. An den Ufern sei Gras ausgesät, und "in ein paar Wochen ist das alles wieder grün".

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