Weinfest auf dem Klosterberg Weinseligkeit an alten Klostermauern

Wörschweiler · Annähernd 4000 Besucher waren am Feiertag zum Weinfest auf den Klosterberg in Wörschweiler gekommen.

 Am Feiertag fand auf dem Klosterberg das Weinfest statt - mit einem neuen Besucherrekord.

Am Feiertag fand auf dem Klosterberg das Weinfest statt - mit einem neuen Besucherrekord.

Foto: Sebastian Dingler

Nachdem in Wörschweiler im letzten Jahr die Besucherzahl trotz schlechten Wetters schon auf über 2000 geschätzt worden war, konnte man sich vorstellen, was auf dem Weinfest los sein würde, wenn mal kein Regen fällt. Die Schätzungen reichten dieses Mal auf bis zu 4000 Besucher. Jedenfalls war fast der gesamte Klosterberg mit Menschen belebt, die nicht nur den guten Wein, sondern auch die pfälzischen und elsässischen Speisen sowie die Livemusik genossen. Neben Saumagen, Leberknödel und Sauerkraut wurden auch 300 Flammkuchen verkauft – die von den elsässischen Freunden von Reinhold Nesselberger zubereitet worden waren.

Der Ortsvorsteher von Wörschweiler war gemeinsam mit seinem Sohn Frank wieder federführend bei der Organisation des Festes, das allein von ehrenamtlichen Helfern gestemmt wurde. Kritik blieb da leider nicht aus: So waren manchem Besucher die Wartezeiten in der Schlange zur zentralen Bonkasse einfach zu lange. So sagte etwa Olaf Ehrmantraut aus Bierbach, der zum ersten Mal das Weinfest besuchte: „Die Infrastruktur ist eigentlich gut gemacht, das Problem ist halt nur das lange Anstehen. Das hätte man anders regeln können, aber im Großen und Ganzen ist es eine super Sache, ein schönes Fest.“

Es gab aber auch Leute wie Sabine Motsch aus Schwarzenbach, die das Warten nicht störten: „Ich finde es nicht so schlimm, dass die Schlange so lang ist, denn immer wenn man auf so ein Fest kommt, dann bringt man auch Zeit mit und dann sollte man entspannt sein. Das wird alles von freiwilligen Helfern gestemmt, da sollte man nicht rummaulen, wenn die Schlange mal etwas länger ist.“

Frank Nesselberger meinte, dass sich das lange Anstehen bei der Masse von Leuten kaum vermeiden ließe. Dieses Jahr habe man es mit einem Bonsystem probiert, letztes Jahr hätten die Besucher eben an der Essens- und Getränkeausgabe angestanden. „Jedes Jahr wird es schwieriger, das noch mit freiwilligen Helfern zu schaffen. Wir geben uns Mühe und hoffen, dass wir es noch lange in dieser Form erhalten können.“

Die musikalische Unterhaltung stammte dieses Mal von der Rock- und Blues-Coverband Joe’s Garage aus Neunkirchen im Wechsel mit dem Jagdhornbläsercorps Bliesbergerhof. „Wir haben die Musik ganz bewusst ausgesucht, wollten auf keinen Fall einen Alleinunterhalter, der dann nur Kirmesmusik spielt“, sagte Frank Nesselberger dazu. Einer, dem das Fest uneingeschränkt gut gefiel, war der Besucher Martin Krück. Er sagte: „Hier ist eine prima Stimmung, das Wetter tut auch seinen Teil. Die Musik ist sehr gut, die Jagdhornbläser sind eine schöne Bereicherung, die sieht man sonst selten. Das Essen schmeckt gut und die Leute, die man hier trifft, sind auch prima.“

Dreimal mussten die Organisatoren nach unten fahren, um Nachschub zu besorgen, so schnell waren die Speisen ausverkauft. „Wir arbeiten zum Glück mit den ortsansässigen Metzgern und Bäckern zusammen, da klappt das“, sagte Nesselberger. Er betonte, dass man die Würste nicht „irgendwo, wo es billig ist“ einkaufe, sondern eben vor Ort. Mit der guten Qualität von Essen und Getränken könne man die Leute auf den Klosterberg locken.

„Ich weiß nicht, ob es in Homburg noch einer schafft, 4000 Leute in ein Museum zu bekommen“, meinte Frank Nesselberger stolz, der auch die Ausstrahlung der Klosterruine als Argument für den tollen Besuch anführte. Wenn am Ende dann vier- bis fünftausend Euro Erlös für den Förderverein der Stiftung Klosterruine Wörschweiler herauskämen, sei man sehr zufrieden.

Die Strom- und Wasserversorgung des Freiluftmuseums müsse erneuert werden, die sei in die Jahre gekommen, sagte Reinhold Nesselberger. Man könnte vielleicht auch einen Sessellift auf den Klosterberg bauen. Das war natürlich nur Spaß – aber wer weiß, wenn sich das Ganze weiter so entwickelt, was die Zukunft bringt.

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