Land gibt nun doch Geld für drei Krippen frei

Saarlouis · Das Land gewährt jetzt Zuschüsse zu einzelnen, lange geplanten Kinderkrippen. Das ist das Ergebnis einer neuen Prüfung der Anträge, sagte Bildungsminister Ulrich Commerçon gestern in Saarlouis.

 Neubau zusammen mit Krippe Christ König könnte nun doch bald beginnen: „Arche Noah“ in Roden. Foto: Hartmann Jenal

Neubau zusammen mit Krippe Christ König könnte nun doch bald beginnen: „Arche Noah“ in Roden. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

In vier bis sechs Wochen sollen die Bewilligungsbescheide vor Ort vorliegen: Die Krippen der Arbeiterwohlfahrt in den Metzer Wiesen in Saarlouis, der katholischen Pfarrgemeinde in Roden sowie eine integrierte Krippe der Lebenshilfe in Saarwellingen können nun doch gebaut werden. Das haben Bildungsminister Ulrich Commerçon und Landrat Patrik Lauer gestern bekannt gegeben. Alle drei Einrichtungen können im Großen und Ganzen gebaut werden wie geplant. Die Einrichtungen gehören zu denen, die schon seit Längerem Zuschüsse des Landes und des Bundes beantragt und Neubauten geplant hatten, dann aber ohne Bescheid blieben und sich im Stich gelassen fühlten. In Roden etwa hängt der Betrieb zweier kompletter Kindergärten am Krippen-Neubau. Hintergrund war unter anderem, dass der Topf der Bundeszuschüsse aufgebraucht war.

Jetzt kann ein erster Schwung weiterer Anträge bearbeitet werden. Dabei werde nicht (mehr) nach Eingang genehmigt, sagte Commerçon. Anträge würden auf Bedarf, Ausbausituation vor Ort und Wirtschaftlichkeit geprüft. Und: Der 40-Prozent-Anteil des Landes wird 18 000 Euro pro Krippenplatz nicht übersteigen. 10 000 Euro davon wären Bundesgeld, wenn der Topf nicht leer wäre. Das Land stemmt deswegen den gesamten 40-Prozent-Zuschuss allein, sagte Commerçon. Kommunen und Kreis sowie die Träger der Krippen übernehmen je 30 Prozent. Die drei Projekte im Kreis Saarlouis zusammen kosten rund sieben Millionen Euro, sagte Lauer.

Der Bund hat einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz vorgeschrieben. Daraus wurde errechnet, dass Plätze für 35 Prozent der Kinder geschaffen werden müssen. Laut Lauer lag diese Quote im Kreis Saarlouis Anfang des Jahres bei 24,75 Prozent. Seitdem seien 119 Plätze hinzugekommen (macht 28,8 Prozent), 136 weitere seien in Planung (ergibt 31,7 Prozent). Mit den 98 Plätzen der drei jetzt zum Bau freigegebenen Krippen ergeben sich 34,0 Prozent. Mit weiteren 232 Tagespflegeplätzen zusammen sind das 1638 Krippenplätze bei insgesamt 4133 Kindern bis drei Jahre.

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