Im Vorfeld der Luxemburger EU-Ratspräsidentschaft und des 30. Jahrestages der Unterzeichnung des Schengener Abkommens war der ehemalige Ministerpräsident Baden-Württembergs, Professor Erwin Teufel , in Luxemburg zu Gast. Im Beisein von Ehrenstaatsminister Jacques Santer , der zwischen 1995 und 1999 EU-Kommissionspräsident war, sprach er aus deutscher Sicht zum Thema Europa. "Wir brauchen Europa in dieser Welt", sagte der versierte Redner und betonte, die Vielfalt in Europa sei eine Stärke sei.

Der zunehmenden Europaskepsis hielt das ehemalige Mitglied im EU-Verfassungskonvent das Prinzip der Subsidiarität entgegen. "Nur was über die Kräfte der Mitgliedsstaaten hinaus geht, ist Aufgabe Europas", so Teufel, der die Rolle Luxemburgs im europäischen Integrationsprozess würdigte.

Musikalisch eingeleitet wurde die Begegnung im Auditorium des hauptstädtischen Cercle Cité, von Schülern aus dem Deutsch-Luxemburgischen Schengen-Lyzeum, die ein gutes Stück Europa in die Veranstaltung hineinbrachten.

Die Chorklasse des Lyzeums interpretierte unter anderem die Europahymne, die dieses Jahr ein Jubiläum feiern kann. Vor 60 Jahren hatte Richard Coudenhove-Kalergi angeregt, die "Ode an die Freude" aus Beethovens Neunte als Europahymne zu deklinieren.

Der 75-jährige Erwin Teufel war sichtlich erfreut darüber, dass Kinder aus dem Luxemburger Moselort, das in der ganzen Welt Synonym für ein grenzenloses Europa gilt, seinem Vortrag musikalische Flügel verliehen. Im Namen der Veranstalter - der Abend stand unter der Schirmherrschaft der Stadt Luxemburg - dankte Marc Jeck (LCTO) den Kindern des Lyzeums und dem Gastredner als einem "authentischen Patrioten Europas".

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