Zweibrücker fordern Erhalt des Evangelischen Krankenhauses

Zweibrücken · Wut auf das Management und Lob für die Arbeit der Mitarbeiter: Dieser Zweiklang bestimmte am Samstag die Demonstration für den Erhalt des Evangelischen Krankenhauses in Zweibrücken. Wie geht es mit der Klinik weiter?

Mehrere hundert Menschen haben am Samstag in Zweibrücken für den Erhalt des Evangelischen Krankenhauses (EvK) demonstriert. Mitarbeitervertreterin Silvia Bezold äußerte sich enttäuscht über die aktuelle Situation: "Man schlachtet uns aus, wir verlieren alles." Ihr Appell an Politik und Kirche: "Keine salbungsvollen Worte, sondern Taten. Setzt euch für uns ein!"

Träger des Krankenhauses ist der evangelische Landesverein für Innere Mission in der Pfalz (LVIM). Thilo Brach, Pfarrer in Winterbach, sagte zu den Teilnehmern der Kundgebung, man müsse unterscheiden zwischen der Kirche und den fürs Krankenhaus Verantwortlichen beim Landesverein. Er mache sich selbst einen Vorwurf, da die Kirche zu lange geschwiegen habe und deshalb eine Mitverantwortung an der Situation trage.

Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ) sagte, die mehr als 90-jährige Geschichte des EvK dürfe "nicht im Desaster enden". Die derzeitige Situation sei keinesfalls die Schuld der Mitarbeiter, fehlender Motivation oder fehlender ärztlicher Kunst. Jahrelang habe man Gewinne abgeschöpft und das EvK als "Milchkuh für andere Einrichtungen" missbraucht. Die Fehler seien eindeutig im Management der Chef-Etage gemacht worden.

Auch Kirchenpräsident Christian Schad ergriff das Wort, um seine Solidarität mit den Mitarbeitern des EvK zu bekunden. Seine Rede wurde immer wieder von Pfiffen und missbilligenden Zurufen begleitet. Hoffnung weckte Schad mit seiner Mitteilung, es seien seit letzter Woche interessierte Investoren vorhanden und ernsthafte Gespräche zugesagt. Außerdem müssten bei einer Schließung keine Mitarbeiter fürchten, auf der Straße zu sitzen. Alle würden sozialverträglich übernommen - und zwar ohne deshalb etwa nach Speyer fahren zu müssen.

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