Bischof Ackermann predigt gegen Populisten an

Trier · Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat in seiner Weihnachtspredigt vor Populisten gewarnt. Im Dom sagte er am ersten Weihnachtsfeiertag, dass sich "in den letzten Monaten eine neue Variante des Umgangs mit der Wahrheit" zeige. Es komme in gesellschaftlichen Diskussionen weniger auf Fakten und Tatsachen an, sondern auf die gefühlte Wahrheit. Populisten schürten negative Emotionen und Hass und versuchten so, ihre eigene Wahrheit durchzusetzen.

Im Speyerer Dom rief Bischof Karl-Heinz Wiesemann die Europäer zur gemeinsamen Hilfe für Länder in Not auf. "Ich bin davon überzeugt, dass es in der Geschichte noch nie so wichtig war, dass Europa sich seiner gemeinsamen Verantwortung in der Welt und für die Welt bewusst wird", sagte er. Ausbeutung, Korruption und Konflikte hätten viele Menschen ohne Perspektive hinterlassen und Formen von Gewalt und Terror erzeugt, die bewusst Unschuldige treffen sollten.

Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad sagte: "Wir geben dem Terror nicht dadurch Recht, dass wir uns entzweien lassen - nur, weil wir aus unterschiedlichen Kulturen stammen oder auf verschiedene Weise unseren Glauben leben." Wie Bischof Wiesemann warnte er vor dem "Gespenst des Nationalismus". Der oberste Repräsentant der rheinischen evangelischen Kirche, Manfred Rekowski, erinnerte an die Weihnachtsbotschaft : "Nicht Gewalt und Macht werden sich durchsetzen, sondern Gewaltlosigkeit."

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