Saarland stellt alle neuen Diakone

Trier · Sie stehen vor ihrer wichtigsten Lebensentscheidung: Drei Saarländer empfangen am Samstag in Trier ihre Diakonenweihe. Im nächsten Jahr sollen sie zu Priestern geweiht werden. Das Bistum blickt der Weihe mit Freude entgegen, hat aber auch Sorgen um die Zukunft.

 Die Diakonen-Weihe (hier im Jahr 2010) im Trierer Dom ist eine besondere Zeremonie. Foto: Generalvikariat

Die Diakonen-Weihe (hier im Jahr 2010) im Trierer Dom ist eine besondere Zeremonie. Foto: Generalvikariat

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Drei Saarländer werden an diesem im Trierer Dom die Diakonenweihe empfangen. Die Weih-Liturgie beginnt um 9.30 Uhr. Weihbischof Robert Brahm wird die drei Seminaristen des Trierer Priesterseminars im Auftrag von Bischof Stephan Ackermann weihen. Das kündigte das Bistum Trier jetzt an.

Der 26-jährige Thomas Hufschmidt aus Völklingen war als Pastoralpraktikant in der Pfarreiengemeinschaft Am Schaumberg tätig. Florian Dienhard, 25, aus Riegelsberg, hat sein Pastoralpraktikum in der Pfarrei Dreifaltigkeit in Koblenz absolviert. Frederik Simon, 25, aus Dorf im Warndt hat als Pastoralpraktikant in der Pfarreiengemeinschaft Andernach gearbeitet.

Die Weihe zum Diakon ist für die Drei der Zwischenschritt zur Priesterweihe. Als Diakone legen sie unter anderem bereits ihr Zölibats-Versprechen ab. Auf diese wichtige Lebensentscheidung, erklärte Monsignore Michael Becker, Regens des bischöflichen Priesterseminars Trier , bereiten die zukünftigen Diakone sich in der Woche vor der Weihe in Exerzitien vor. Nach ihrer Weihe werden die drei Männer in ihre jeweiligen Pfarreien zurückkehren, um dort ihre Diakonatspraktika zu absolvieren. Im Juli 2017 werden sie die Priesterweihe empfangen.

Dass alle drei zukünftigen Diakone aus dem Saarland stammen, sei durchaus etwas Besonderes, erklärte Becker. Allerdings sei das Saarland immer schon ein "guter theologischer Nährboden" gewesen, wo regelmäßig Anwärter herkämen. Aber mit nur 18 Seminaristen, die derzeit für das Bistum Trier studieren, seien es im Vergleich zu den Vorjahren sehr wenige Anwärter. Das zeige auch die Statistik der deutschen Regentenkonferenz. Laut dieser habe es 2015 erstmals bundesweit unter 100, nämlich nur 96 Seminaristen gegeben. 1995 seien es noch über 200, also mehr als doppelt so viele Seminaristen gewesen, berichtete Becker. Bei diesen stark sinkenden Zahlen sei die bevorstehende Diakonenweihe für ihn daher natürlich ein Grund zur Freude. Sie werfe aber auch Fragen im Blick auf die Zukunft auf. Besonders die zurückgehenden Priesterzahlen machten ihm und Bischof Stephan Ackermann ernste Sorgen, sagte Becker.

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