Bistum Trier arbeitet Vorschläge für neue Pfarrstrukturen aus

Trier · Das Bistum Trier macht sich daran, die Beschlüsse der Bistumssynode umzusetzen: So soll sich etwa das traditionelle Bild des Pfarrers ändern, und die Gläubigen sollen stärker eingebunden werden.

Etwas mehr als ein halbes Jahr nach Abschluss der Trierer Bistumssynode nimmt die künftige Struktur des kirchlichen Lebens konkrete Formen an. "Derzeit erarbeiten wir einen Vorschlag für die neue Umschreibung der pastoralen Räume, den wir am 24. März mit den diözesanen Räten beraten und anschließend ins Bistum geben werden", sagte Bischof Stephan Ackermann . "Es geht nicht darum, Kirche als Selbsterhaltungsverein zu gestalten", betonte der Bischof mit Blick auf die angestrebte Bildung von Großpfarreien.

In einer "Erkundungsphase" sollten sich die Gemeinden mit Teams vom Bistum anschauen, "was es vor Ort an Engagement und an Bedürfnissen gibt - nicht nur unter Katholiken, sondern unter allen Menschen, die in diesem Raum leben", kündigte der Bischof an. Es gelte, zugleich zu schauen, "wo es Orte lebendigen kirchlichen Lebens gibt", und welche Strukturen keine Zukunft mehr hätten. Die Kirche müsse eine Willkommenskultur entwickeln: "Gar nicht so selten macht das pfarrliche Leben doch den Eindruck eines großen kirchlichen Wohnzimmers, in dem bestimmte Leute drinsitzen. Aber man fragt sich, inwieweit geht davon das Signal aus, dass auch andere erwünscht sind?"

Das traditionelle Bild des Pfarrers werde sich verändern, so Ackermann. Dieser werde künftig Teil eines Teams aus Priestern, Haupt- und Ehrenamtlichen sein. "Es wird weiterhin einen Priester geben, der die Gesamtverantwortung wahrnimmt, aber das soll keine Allzuständigkeit sein; Verantwortlichkeiten werden im Team verteilt", sagte Ackermann. Auf die Gläubigen komme eine aktivere Rolle zu, betonte der Bischof: "Ich bin überzeugt, dass es etwa für die Feiern von Begräbnissen Gläubige in den Gemeinden gibt, die fähig und bereit sind, diesen Dienst aus ihrer Glaubenserfahrung und Einfühlsamkeit heraus zu übernehmen." Neben der Eucharistiefeier müssten neue gottesdienstliche Formen entwickelt werden, die niederschwelliger seien.

Die im Mai 2016 beendete Synode hatte eine Reduzierung der Zahl der Pfarreien von bislang rund 900 auf mittelfristig etwa 60 beschlossen. Zudem sollen Laien mehr Mitbestimmungsrechte erhalten, in den Bestattungsdienst eingebunden und "zur Verkündigung und Predigt in unterschiedlichen Gottesdienstformen" beauftragt werden.

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