Missbrauchsvorwürfe gegen Ex-Priester aus Dillingen

Saarlouis/Trier/Admont · Gegen einen ehemaligen Priester aus dem Bistum Trier , der 2009 ins Benediktinerkloster Admont/Österreich gewechselt ist, laufen Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs an zwei Jungen. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Leoben/Steiermark Walter Plöbst der SZ sagte, werden die beiden jungen Männer, die zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt mindestens 16 Jahre alt gewesen seien, derzeit vernommen.

Dem Pater würden "geschlechtliche Handlungen mit über 16-Jährigen" zur Last gelegt, sagte Plöbst. So wie es aussehe, liege kein Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses vor. Der Pater sei ein Freund der betroffenen Familie gewesen. "In dieser Situation ist es passiert", erklärte der Staatsanwalt. Der Benediktiner habe dabei weder als Seelsorger noch als Autoritätsperson gehandelt. Plöbst rechnet mit einem Abschluss der Ermittlungen in den nächsten vier bis sechs Wochen. Die Mutter der Jungen hatte den Mönch angezeigt.

Der Abt des Stifts Admont, Bruno Hubl, hatte den Ordensbruder sofort nach der Anzeigenstellung vor etwa vier Wochen seiner Aufgaben als Seelsorger in zwei Pfarreien enthoben.

Bei dem Ex-Priester des Bistums Trier handelt es sich um einen ehemaligen Pfarrer aus Dillingen, der auch als Religionslehrer und Gestalttherapeut in Saarlouis tätig war. Wie Bistumssprecher André Uzulis der SZ auf Anfrage sagte, sei der Betroffene aufgrund "einer persönlichen Entscheidung" seit dem 1. August 2009 von seinem Dienst als Priester im Bistum freigestellt worden. Mit seiner endgültigen Aufnahme in den Benediktinerorden 2013 sei er aus dem Presbyterium der Diözese Trier ausgeschieden. "Dem Bistum sind keine Missbrauchsvorwürfe bekannt, die sich auf die Dienstzeit des damals sehr engagierten und anerkannten Seelsorgers im Bistum Trier beziehen", betonte der Bistumssprecher.

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