Containerumschlag für Homburg

Homburg/Kirkel · Seit einem Monat läuft der Probebetrieb auf dem Gelände von Bahnlog in Limbach: Container werden per Schiene angeliefert und auf Lkw verladen. Rhein-Saar-Mosel-Express heißt das Logistik-Projekt aus Mainz.

 Die Bahnschienen, die vom Homburger Hauptbahnhof direkt zum Bahnlog-Gelände nach Limbach führen, werden dafür genutzt, um mehr Waren für Großbetriebe per Bahn anzuliefern. Foto: Thorsten Wolf

Die Bahnschienen, die vom Homburger Hauptbahnhof direkt zum Bahnlog-Gelände nach Limbach führen, werden dafür genutzt, um mehr Waren für Großbetriebe per Bahn anzuliefern. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Von Kirkel aus gelangen Waren aus den großen Betrieben der Region künftig per Container direkt an die europäischen Überseehäfen. Das geschieht mit Hilfe der Gleise auf dem Gelände der Firma Bahnlog. Der Grund: viele Firmen in und um Homburg und in der Westpfalz wollten ihren Transport verstärkt auf die Schiene verlagern, erläuterte gestern Gerhard Oswald von der Firma Gomultimodal anlässlich einer Pressekonferenz bei Bahnlog. Die Gründe, die Schiene vorzuziehen seien vielfältig - von verstopften Straßen über Baustellenstaus bis hin zu schlechter Witterung.

In Limbach stehe ein voll funktionsfähiger Gleis-Standort zur Verfügung, der nun von dem Mainzer Logistik-Unternehmen Frankenbach als Containerumschlagplatz genutzt wird. "Seit dem 3. November läuft der Probebetrieb", informierte Gerhard Oswald weiter, der das Projekt betreut.

Bisher fahren täglich drei Güterlastzüge, die mit Containern beladen sind, von Mainz nach Limbach und zurück. "Ein Waggon ersetzt zwei Lkw", erklärt Oswald, "das heißt, seit der Probebetrieb läuft, haben wir insgesamt 500 Lkw von der Straße geholt." Die Firma Frankenbach, die den Containerhafen in Mainz betreibt, hat über den Rhein Zugang zu den großen Seehäfen Rotterdam, Antwerpen und Zeebrügge.

"Rhein-Saar-Mosel Containerexpress" heißt das Projekt, das Frankenbach zusammen mit Bahnlog zu einem regelmäßigen Service zu den Seehäfen ausbauen wird. Und das funktioniert folgendermaßen: Die Rohstoffe aus Übersee kommen in Rotterdam an, werden per Binnenschiff nach Mainz transportiert, dort auf die Schiene gebracht, nach Limbach transportiert und von dort aus das letzte Stück mit dem Lkw zu ihrem Bestimmungsort im östlichen Saarland gefahren.

"Das Betriebsgelände von Bahnlog liegt zwischen Homburg und dem Autobahnkreuz Neunkirchen. Von hier aus bedienen die Lkw in kürzester Zeit die ganze Region", erklärte Oswald. Die Firma Frankenbach sei die erste Nutzerin, die den Gleisbauhof als öffentliche Service-Einrichtung regelmäßig anfahre.

Wie Jörg Michael Fries, Geschäftsführer von Bahnlog, betonte, stelle seine Firma lediglich die Infrastruktur zur Verfügung: "Wir lagern hier keine Container, sie werden bei uns auf dem Gelände nur umgeschlagen." Die Lastwagen und die Umschlagtechnik wird von der Firma Frankenbach gestellt. Der Umschlagservice, der schon während der Probezeit von Homburger Firmen rege genutzt wurde, soll weiter ausgebaut werden. Die Waggons seien "mit Flüsterbremsen und neuestem Laufmaterial ausgestattet", sagte Oswald. Es habe während des Probebetriebs keinen Lärm und daher auch keine Beschwerden gegeben. Der Gleisbauhof, der das eigentlichen Geschäftsfeld von Bahnlog darstellt, werde vom Containerumschlag nicht berührt und laufe weiter wie bisher, so Geschäftsführer Fries.

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