Das Internet der Dinge erobert die Klassenzimmer

Birkenfeld · Vom intelligenten Gewächshaus bis hin zur elektronischen Warnweste für Jogger: Auf dem ersten Internet of Things-Hackathon am Umwelt-Campus Birkenfeld präsentierten 100 Schüler verschiedenste Ideen.

 Die jungen Menschen entwickelten innovative Lösungen für das Internet der Dinge. Foto: Paula G. Vidal

Die jungen Menschen entwickelten innovative Lösungen für das Internet der Dinge. Foto: Paula G. Vidal

Foto: Paula G. Vidal

Im "Internet of Things (IoT)" werden zukünftig nicht nur Computer und Smartphones vernetzt, sondern zahlreiche weitere Dinge. "Things" eben, von der Kaffeemaschine über Autos bis hin zu Industrieanlagen. Um hierfür gewappnet zu sein, sind frühzeitige Programmier- und Computerkenntnisse bereits im Schulalltag erforderlich.

Daher fand kürzlich an den Standorten Umwelt-Campus Birkenfeld und an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Saarbrücken der erste IoT-Hackathon Deutschlands statt. Unterstützt durch den Präsidenten der Hochschule, Professor Norbert Kuhn, eröffnete in Birkenfeld der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD ) die Veranstaltung. 20 Teams, bestehend aus mehr als 100 Schülern, entwickelten am Umwelt-Campus Birkenfeld innovative Lösungen für das Internet der Dinge. Vom intelligenten Gewächshaus, das automatisch mittels Wetterdaten aus dem Internet die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Helligkeit regelt, bis hin zur elektronischen Warnweste für Jogger, die auf den Straßenverkehr reagiert, wurden verschiedenste Ideen präsentiert, die die große Bandbreite der Möglichkeiten demonstrieren.

Als technische Basis für den Hackathon diente der IoT-Octopus. Ein eigens dafür entwickelter kostengünstiger Rechner, der internetfähig ist und beispielsweise Sensoren für Temperatur, Feuchte und Druck an Bord hat und sich ideal in den Schulalltag integrieren lasse, teilt der Umwelt-Campus mit. Von den Möglichkeiten des IoT-Octopus zeigten sich demnach nicht nur die Schüler und ihre Lehrkräfte, sondern auch der Minister und zahlreiche Politikvertreter begeistert. Entwickelt wurde das Gesamtkonzept von der Expertengruppe "M2M/Internet der Dinge" des nationalen IT-Gipfels, der kürzlich in Saarbrücken über die Bühne ging. Aus ganz Rheinland-Pfalz und dem Saarland waren die zwanzig Schulteams, die jeweils von einer Lehrkraft betreut wurden, nach Birkenfeld gereist. Darunter das Berufsbildungszentrum St. Wendel.

Nach dem Ende des initialen IoT-Hackathon gehe es nun in die weitere Umsetzung, wie Professor Klaus-Uwe Gollmer, Projektverantwortlicher am Umwelt-Campus Birkenfeld , sagt: "Neben einer Weiterentwicklung und Verbesserung der IoT-Octopus-Plattform sind eine Testphase an Schulen sowie der bundesweite Roll-Out denkbar." Hierzu gab Gollmer dem Wissenschaftsminister eine digitale Flaschenpost mit auf den Weg. "Digitale Bildung für alle" so die Nachricht, sei eine zwingende Notwendigkeit, um die Herausforderungen der zukünftigen Wirtschafts- und Arbeitswelt zu meistern. Das algorithmische Denken müsse genauso wie Lesen, Rechnen und Schreiben zu verlässlichen Kompetenzen der Schulbildung gehören.

Dank der finanziellen Unterstützung industrieller Partner wurden laut dem Hochschulprofessor 600 der Programmierkits kostenlos an die teilnehmenden Schulen und weitere Multiplikatoren verteilt. So können zukünftig Schulen das Internet der Dinge leicht in die Klassenzimmer der Oberstufe bringen.

Interessierte Schulen, Lehrerinnen und Lehrer können sich an informatik@umwelt-campus.de wenden.

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