Rettung mit vereinten Kräften

Baumholder · Eine vermisste Person musste gefunden werden – und das bei Schnee, Eis und Minusgraden. So das Szenario der Übung für Polizei- und Feuerwehrkräfte. Auch die Rettungshundestaffel der DLRG kam zum Einsatz.

 Bei Schnee und Eis kämpften sich die Einsatzkräfte durch unwegsames Gelände. Foto: Mai/US-Army

Bei Schnee und Eis kämpften sich die Einsatzkräfte durch unwegsames Gelände. Foto: Mai/US-Army

Foto: Mai/US-Army

Amerikanische und deutsche Polizei- und Rettungskräfte übten am Wochenende gemeinsam auf dem Gelände der US-Militärgemeinde Baumholder . Das angenommene Szenario: Eine Person wurde als vermisst gemeldet. Vier Streifen der US-Militärpolizei waren innerhalb kürzester Zeit im Einsatz. Die Helfer nahmen zunächst Kontakt mit Kollegen oder Freunden der vermissten Person auf; suchten das Fahrzeug.

Nach Auffinden des Fahrzeuges wurde es für die Helfer intensiver. Die US-Feuerwehr wurde alarmiert, Helfer durchsuchten das Fahrzeug und die nähere Umgebung. Der leitende Einsatzleiter 1st Lieutenant (Oberleutnant) Chad Boyer, stellvertretender Provost Marshal, und Christopher Kunz, Gruppenführer der US-Feuerwehrcrew, entschieden schnell, die Baumholder DLRG-Rettungshundestaffel anzufordern, zu der auch Saarländer gehören. Bis zur Ankunft der Rettungshunde suchten sie weiter. "Die Situation und besonders die Witterungsverhältnisse, schneebedeckter Boden und Temperaturen im Minusbereich, erfordern den permanenten Einsatz mit den vorhandenen Mitteln. Bis zum Eintreffen der Rettungshunde muss dringendst weiter gesucht und ermittelt werden", erklärte Kunz.

Provost Marshal, Captain (Hauptmann) Andre Luiz Kühner und Steffen Gutendorf, stellvertretender Inspektionsleiter der Polizei Baumholder , beobachteten die Übung. "Diese Übungen sind wichtig für die deutsche und amerikanische Seite. Maßnahmen werden abgesprochen, und man bekommt einen intensiveren Einblick in die Emittlungsprozesse des Partners", sagte Gutendorf. Die Übung ging weiter: Eine Streife der Militärpolizei wurde zum Hauptgate geschickt, um die Hundestaffel schnellstmöglich zum Einsatzort zu eskortieren.

Bei der Ankunft verschaffte sich der Einsatzleiter der DLRG, Jürgen Daniel, einen Überblick und informierte seine 14 Personen starke Truppe. Hundestaffelführer Michael Bergmann entschied, einen Mantrailer (Hund zur individuellen Spurensuche) einzusetzen. Drei Personen, Hundeführer, Flanker und Zusatzperson, begannen den Einsatz. Der Hund nahm den Geruchsstoff auf - und schon zog er los. In sehr hohem Tempo ging es durch verschneites Gebiet. Das Team war körperlich stark gefordert. Dann stellten sich dem Suchtrupp natürliche Hindernisse. Unwegsames Gelände, umgestürzte Bäume. "Der Hund gibt das Tempo vor, aber die Sicherheit des Personals hat Priorität", erklärte Bergmann.

Nach 20 Minuten ist die Person gefunden. Der Hund bellt, das Team leistet Erstversorgung. Nun muss die Feuerwehr die Verletzte retten. Gestrüpp und das unwegsame Gelände erschwerten die Bergung. Für die professionellen Firefighter kein Problem.

Provost Marshal Kühner, der alle Beteiligten noch zu einer Nachbesprechung in die US- Feuerwehr bat, war sehr zufrieden. "Dies war eine hervorragende Übung. Es hilft uns Rettungskräften, uns mit den Möglichkeiten unserer Partner vertraut zu machen, die Kommunikation zu verbessern, unsere Einsatzbereitschaft zu testen und eine Partnerschaft aufzubauen."

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