Geriet Metz ins Visier von islamistischen Terroristen?

Metz · Zwei Männer sind von Lothringen Richtung Marokko abgeschoben worden. Sie sollen eine Gefahr für die Sicherheit darstellen. Ob die Bedrohung in Metz allerdings konkret war, wird von offiziellen Quellen nicht bestätigt.

Zwei Marokkaner, die bis vor kurzem in Metz lebten, sind von den französischen Behörden in ihr Heimatland ausgewiesen worden. Laut dem französischen Innenministerium seien die 19- und 26-Jährigen "radikalisiert" und stellten eine "ernste Bedrohung" dar. Gerüchte, wonach die beiden geplant hätten, Anschläge in der lothringischen Metropole oder auch woanders in Frankreich zu verüben, wollte die Behörde in Paris dennoch nicht bestätigen.

Am Wochenende hatten verschiedene marokkanische Medien berichtet, dass die beiden mutmaßlichen Islamisten Metz im Visier hatten und durch ihre Abschiebung unter anderem Angriffe auf die Place de la République, auf ein Restaurant sowie auf einen Club der schwulen Szene verhindert worden seien. Laut der Zeitung "Assabah" hätten diese Anschläge in der letzten Augustwoche stattfinden sollen - also ein paar Tage vor dem Zugriff der französischen Polizei . Außerdem soll der Islamische Staat (IS) den Terroristen für ihre makaberen Pläne in Metz eine logistische Unterstützung zugesagt haben.

Die marokkanischen Medien hatten ihre Behauptungen unter anderem auf einer Mitteilung der marokkanischen Einheit zur Terrorismusbekämpfung BCIJ gegründet. Demnach sei einer der beiden Verdächtigen vom IS rekrutiert worden, um Terror-Operationen in Frankreich zu koordinieren. "Parallel dazu hat sich der Betroffene an einer entsprechenden Kampagne beteiligt, um Sympathisanten von Daech (arabische Bezeichnung für den IS, Anm. der Red.) zu terroristischen Operationen in Marokko zu bewegen", steht in der Mitteilung. Diese Informationen wurden von französischer Seite nicht bestätigt, was eher ungewöhnlich ist. Im vergangenen Jahr hatte das Pariser Innenministerium wiederholt und detailliert über vereitelte Anschlagspläne berichtet.

Bekannt ist nur, dass bei der Festnahme beider Marokkaner Computer von der Polizei beschlagnahmt wurden, um das Vorhandensein sensibler Dateien zu überprüfen. Einer der beiden Verdächtigen war den Sicherheitsbehörden bereits einschlägig bekannt und hatte bei den französischen Nachrichtendiensten den Vermerk "S" wegen Radikalisierung.

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