Wofür würden wir sterben? Schülertheater mit großen Fragen

Forbach · Ein ganzes Jahr arbeiten Schüler der Saarbrücker Gesamtschule Rastbachtal und des Lycée Félix Mayer (Creutzwald) gemeinsam in einem Theaterworkshop. Jetzt stellten sie das Ergebnis im Forbacher Carreau vor.

 In ihrem Stück „Liebestod“ zeigten die Schüler frei erarbeitete Szenen zu Shakespeares „Romeo und Julia“. Foto: Kerstin Krämer

In ihrem Stück „Liebestod“ zeigten die Schüler frei erarbeitete Szenen zu Shakespeares „Romeo und Julia“. Foto: Kerstin Krämer

Foto: Kerstin Krämer

Es ist aber auch ein Kreuz mit den Jungs: Entweder sind es Luschen oder Angeber, und alles muss man ihnen erst beibringen - sowohl das Deklamieren Shakespearescher Verse als auch das Handwerk in Sachen Liebe. So die Rahmenhandlung der Szenenfolge "Liebestod", bei der diverse Julias in einer "Spiel im Spiel"-Situation ihren idealen Romeo casten wollen.

Die zweisprachige Produktion ist das Ergebnis eines grenzüberschreitenden Theaterworkshops der Forbacher Nationalbühne Le Carreau, bei dem Schüler der Saarbrücker Gesamtschule Rastbachtal und des Lycée Félix Mayer (Creutzwald) das ganze Jahr über mit ihren Lehrern Jeanette Gusenburger und Eric Roger gearbeitet hatten. Künstlerisch beraten wurden sie von den beiden Regisseuren Nicolas Marchand und Thomas Gourdy.

Premiere war am Samstag im Carreau zum Finale von "Ré-Kreation" (2. bis 14. Mai): Bei dieser nunmehr dritten "Woche der künstlerischen Praxis", unterstützt vom saarländischen und lothringischen Kultusministerium, konnten insgesamt 28 Schulen der Region ihre Arbeiten vorstellen. Die kreisten diesmal um das Thema "Was wird aus Dir?", und so ging es auch bei "Liebestod" hinter dem munteren Plädoyer für weibliche Dominanz um ernstere Fragen. Lohnt es sich, aus Liebe zu einem Menschen oder für seine Überzeugungen zu sterben? Wem ist damit gedient? Und wie frei und selbstbestimmt ist man in seiner Entscheidung? Die eingeblendeten Video-Interviews, bei denen sich alle Schüler persönlich zu dem Thema äußerten, hoben das Stück auf eine eindringlich authentische Ebene und machten deutlich: Diese Fragen kann und muss jeder ganz individuell für sich be- und verantworten.

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