Saarländer streitet in Lothringen um sauberes Mühlenwasser

Folschviller · Dass er heute mehr Ärger als Freude an ihr haben würde, ahnte der Eppelborner Edwin Busch nicht, als er sich 1985 die alte Hetschmühle im lothringischen Folschviller kaufte. Wieder in Schuss gebracht, sollte sie als Zweitwohnsitz dienen. Mit Hilfe seines Sohnes sanierte Busch das Mühlrad, um mittels Wasserkraft Strom zu erzeugen.

Doch mit dem Bau einer Kläranlage 500 Meter vor der Mühle sei 2003 Schluss mit der Idylle gewesen. Statt klaren Wassers sei immer mehr stinkender Schlamm Richtung Mühle geflossen. 2006 seien noch Fette einer nahe liegenden Großbäckerei dazugekommen. "Seit 2011 funktioniert das Rad nicht mehr", erzählt Busch. Der Schlamm habe es kaputtgemacht. Damit fiel auch die eigene Stromproduktion aus. Außerdem habe sich auf dem Gelände ein übler Gestank verbreitet.

Zugespitzt habe sich die Lage 2012, als die Kläranlage erweitert wurde. Seither sei zwar der Gestank weg. Dafür fließe aber viel zu viel Wasser durch den Mühlenbach, "und zu meiner Mühle", sagt Busch. Regelmäßig werde sein Gelände überflutet. Dazu komme, dass das Wasser, das sich in den zwei auf dem Gelände gelegenen Brunnen befindet, nicht mehr trinkbar sei. Busch hat das Wasser von einem Labor untersuchen lassen. Das Ergebnis: "Die Probe entspricht wegen der überhöhten Keimzahlen und dem Nachweis von coliformen Keimen nicht der Trinkwasserverordnung", teilte das Labor in seinem Bericht im März 2013 mit.

Busch hat nun gegen die Stadt Folschviller geklagt. Deshalb will die sich auch nicht zum Fall äußern. "Wir können nur eins sagen: Es handelt es sich um eine technisch sehr komplizierte Angelegenheit", heißt es vom Rathaus. Wie es mit der Hetschmühle in Folschviller weitergeht, muss nun das Verwaltungsgericht in Straßburg entscheiden.

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