AKW Fessenheim soll stillgelegt werden

Fessenheim · Die französische Atomaufsichtsbehörde ASN hat den staatlichen Energiekonzern EdF dazu aufgefordert, fünf Reaktoren stillzulegen, um Kontrollen durchzuführen. Dabei sollen die Prüfer die Dampferzeuger besonders unter die Lupe nehmen. Die von dem Unternehmen Areva hergestellten Bauteile könnten von den Herstellungsstandards abweichen, so die ASN.

Davon betroffen ist auch der Reaktor 1 im elsässischen Kernkraftwerk Fessenheim . Bereits im Juli hatte die ASN aus diesem Grund das Prüfzertifikat für einen Dampfgenerator im Block 2 aufgehoben (wir berichteten). Bis heute wurde er noch nicht wieder hochgefahren.

Die jetzt geforderte Abschaltung des Blocks 1 für die neuen Überprüfungen würde eine komplette Stilllegung des AKW bedeuten. Diese könnte mehrere Wochen dauern. Werden tatsächlich Mängel gefunden, könnte auch Fessenheim monatelang keinen Strom mehr produzieren. Laut ASN-Bescheid hat der Betreiber EdF drei Monate Zeit, um die Kontrolle vorzunehmen. Der Verein "Stop Fessenheim " reagierte erfreut. "Wir freuen uns, dass die ASN reagiert hat. Jetzt werden beide Blöcke heruntergefahren und jeder wird feststellen können, dass wir das AKW nicht brauchen, dass wir auch ohne Fessenheim nicht mit Kerzen beleuchten müssen", sagte Präsidentin Aline Baumann gestern der SZ. Ihrer Meinung nach sollte Staatspräsident François Hollande diese "Pause" zum Anlass nehmen, das AKW noch in diesem Jahr endgültig zu schließen.

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