Freundin mit Messer in den Hals gestochen: Vier Jahre Gefängnis

Saarbrücken · Eine traurige Geschichte: Als der Mann und die Frau sich kennen lernten, war es schön. Die neue Liebe schien der erste Schritt zu einem besseren Leben. Aber die Beziehung endete in Alkohol, Streit und brutaler Gewalt.

Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung hat das Saarbrücker Landgericht einen Saarländer zu vier Jahren Haft und der Unterbringung in einer Entziehungsanstalt verurteilt. Der 61 Jahre alte, alkoholkranke Handwerker hatte am 22. März 2014 seine neue Lebensgefährtin fast umgebracht. Während eines Streites hatte er der Frau (57) ein Steakmesser acht Zentimeter tief in den Hals gerammt.

Der angeklagte Witwer hatte die 57-Jährige nach dem Tod seiner Ehefrau kennengelernt. Er lebte damals allein, kam nicht mit dem Leben klar, trank wohl viel Alkohol und hatte Probleme am Arbeitsplatz. Die neue Liebe schien für beide der Weg in ein besseres Leben zu sein. Sie zogen zusammen und glaubten, ihr Glück gefunden zu haben. Aber dem war nicht so. Beide tranken nach Feststellung des Gerichts regelmäßig Alkohol; der Mann Wein, die Frau Sekt. Wenn sie betrunken waren, gab es handfesten Streit. Dabei konnte auch die Frau als Erste zuschlagen.

Die 57-Jährige sagte dazu: "Er ist labil. Und ich bin auch mal wütend geworden." Der Mann sei unzufrieden mit sich selbst gewesen, weil er seine Arbeit verloren hatte. Dann habe er getrunken und Streit gesucht. Richtig heftig wurde dies am Tattag. Offenbar machte der angetrunkene Angeklagte die Frau für sein Schicksal verantwortlich und schimpfte wüst. Sie konterte. Worauf er die Frau fragte: "Hasst Du mich so sehr?" Ihre Antwort: "Ja". Darauf griff der Mann zu dem Steakmesser, das wahrscheinlich noch vom Essen auf dem Tisch lag, und stach zu. Die Klinge verfehlte die Hauptschlagader nur knapp. Die Frau konnte gerettet werden. Sie hat sich von dem Angeklagten getrennt. Der Mann liebt sie nach eigener Aussage immer noch. wi

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