Justiz vor Mammut-Aufgabe: Weg vom Papier – hin zur Festplatte

Saarbrücken · Im Jahr 2022 soll die Justiz weitgehend den Sprung ins digitale Zeitalter geschafft haben. Der Anfang wird jetzt gemacht. Mit dabei sind 500 Experten auf dem 23. EDV-Gerichtstag in Saarbrücken.

Seit Jahrtausenden werden die Akten der Justiz analog auf Tontafeln, Papyrus oder Papier geführt. In acht Jahren soll das endgültig vorbei sein, dann ist Schluss mit gebundenen Urteilen, Dienstsiegeln, Faxen, Postzustellungen und mehr. Spätestens im Jahr 2022 wird der digitale, elektronische Rechtsverkehr in nahezu allen Rechtsgebieten Pflicht sein. Das hat der Gesetzgeber im Oktober 2013 beschlossen. Und jetzt muss das Ganze umgesetzt werden, auch wenn einige Teile der Justiz auf den digitalen Quantensprung in die Zukunft noch nicht richtig vorbreitet zu sein scheinen.

Mittendrin in dieser Mammutaufgabe für Justiz und Rechtsanwälte, sind die Experten des Deutschen EDV-Gerichtstages. Rund 500 von ihnen treffen sich dieses Jahr vom 24. bis 26. September an der Universität des Saarlandes. Damit ist dieser vom gleichnamigen Verein organisierte 23. Fachkongress der größte seiner Art auf dem Gebiet des IT-Rechts und einer der größten deutschen Juristenkongresse.

Schon seit 1992 wird jedes Jahr im Herbst im Saarbrücker Stadtwald über elektronische Justiz diskutiert. All dies begann zu einer Zeit als Internet und Digitaltechnik noch in den Kinderschuhen steckten. Seitdem sind die alljährlichen EDV-Gerichtstage (EDV = Elektronische Daten-Verarbeitung) in Saarbrücken Motor und kritische Begleiter der Entwicklung. Begleitet wird dies traditionell von einer Fachausstellung mit Unternehmen aus ganz Deutschland. In diesem Jahr wird es dabei unter dem Titel "eJustice - Mission(im-)possible?"um Chancen und Risiken der modernen Technik gehen sowie um deren sichere Anwendung in der alltäglichen Praxis. Auch das Thema Fortbildung von Richtern, Staatsanwälten, Rechtsanwälten und Justizbeschäftigten mit Blick wird eine wichtige Rolle spielen. wi

www.edvgt.de

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