Deutschland will sich bei Namibia für Völkermord entschuldigen

Berlin · Deutschland will sich bei Namibia offiziell für den Völkermord im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika entschuldigen. Die laufenden Gespräche zwischen beiden Seiten über eine Regierungserklärung sollten bis zum Jahresende abgeschlossen werden, kündigte das Auswärtige Amt gestern in Berlin an. Zwischen 1904 und 1908 hatten deutsche Truppen Zehntausende Angehörige der Volksgruppen Herero und Nama umgebracht.

Geplant ist eine gemeinsame Erklärung der Regierungen und Parlamente Deutschlands und Namibias, in der die Massaker ausdrücklich als Völkermord bezeichnet werden. Bundespräsident Joachim Gauck soll sich bereiterklärt haben, dann die offizielle Entschuldigung auszusprechen. Darüber hinaus soll eine deutsch-namibische "Zukunftsstiftung" ins Leben gerufen werden. Zudem soll es neue Infrastrukturprojekte wie Meerwasser-Entsalzungsanlagen geben.

Auf deutscher Seite werden die Gespräche von dem ehemaligen Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz (CDU ), geführt. "Beide Seiten hoffen, dass die Gespräche noch in diesem Jahr abgeschlossen werden", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts.

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