Im Saarland bleiben Parteisoldaten unter sich

Saarbrücken · Die vier Saar-Wahlkreise werden auch künftig von gelernten Parteipolitikern vertreten. Die beiden großen Parteien schicken bewährtes Personal ins Rennen, keine externen Bewerber.


Stellenausschreibungen bei der Kandidatensuche? Das Beispiel aus Bitburg wird bei den beiden Parteien, die im Saarland den Sieg in den vier Wahlkreisen unter sich ausmachen, keine Schule machen. "Eine Stellenausschreibung ist ein Findeverfahren", sagt die Generalsekretärin der Saar-SPD, Petra Berg . "Da die Saar-SPD personell bestens aufgestellt ist und wir im ständigen Dialog auch zu Nicht-Mitgliedern stehen, ist ein solches Verfahren bei uns nicht erforderlich." Bei der CDU , wo man die Mitgliederrechte in einer Parteireform gerade gestärkt hat, stellt Generalsekretär Roland Theis klar: "Die Mitglieder der CDU Saar entscheiden in den gesetzlich vorgeschriebenen Gremien, Vertreterversammlungen, über ihre Kandidaten für die Parlamente."

Bei der Bundestagswahl im September greifen SPD und CDU im Saarland denn auch auf eigenen Nachwuchs oder alte Hasen zurück. Zu letzteren zählen Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU ) und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD ), die im Wahlkreis Saarlouis aufeinandertreffen. Im Wahlkreis St. Wendel kommt es wohl zum Rückspiel zwischen Nadine Schön (CDU ), die vor vier Jahren gewann, und Christian Petry (SPD ), der über die SPD-Landesliste im Bundestag sitzt. Im Wahlkreis Homburg, wo Alexander Funk (CDU ) nicht mehr antritt, sind noch mehrere Bewerber für die CDU im Rennen . Die SPD entscheidet sich Ende Oktober zwischen der Bundestagsabgeordneten Heidtrud Henn aus Neunkirchen und dem 27-jährigen Ex-Juso-Kreis chef Esra Limbacher. In Saarbrücken konkurrieren bei der SPD die 29-jährige Stadträtin Josephine Ortleb und die Landtagsabgeordnete Margriet Zieder-Ripplinger um die Nachfolge von Elke Ferner . Bei der CDU ist die Nachfolge von Anette Hübinger offen. Die CDU-Kreisverbände Saarbrücken Stadt und Land haben vereinbart, den Kandidaten erst nach der Landtagswahl aufzustellen. Das legt den Schluss nahe: Man hält den Platz für die Püttlingerin Annegret Kramp-Karrenbauer offen, sollte sie im März ihr Amt als Ministerpräsidentin verlieren.

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