Saarbrücker Tunnel-Projekt wird neu geprüft

Saarbrücken · Jahrelang wurde über die Tunnel-Pläne für die Saarbrücker Stadtautobahn gestritten, ehe das Projekt in der Schublade verschwand. Nun liegt es wieder auf dem Tisch: Ein Gutachten soll klären, ob ein Tunnel überhaupt sinnvoll wäre.

 Viel Lärm und Abgas mitten in der Stadt – das stört viele Saarbrücker. Foto: B & B

Viel Lärm und Abgas mitten in der Stadt – das stört viele Saarbrücker. Foto: B & B

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Das Saarland hat das Prüfverfahren für die mögliche Verlegung der Saarbrücker Stadtautobahn in einen Tunnel wieder aufgenommen. Damit sollen die vorübergehend gestoppten Vorplanungen "qualifiziert" fertiggestellt werden, sagte Astrid Klug, Abteilungsleiterin im Saar-Wirtschaftsministerium, beim Saarbrücker Bürgerforum.

Das Land folgt mit diesem Schritt der Empfehlung des Landesrechnungshofs. Eine Entscheidung für den Tunnel sei damit aber nicht gefallen, sagte Klug. Vielmehr sollten die Vorplanungen zeigen, ob das Projekt verkehrstechnisch sinnvoll sei und was es tatsächlich koste. Mit einem "vernünftigen und ehrlichen Ergebnis" könnten dann erneut Gespräche mit potenziellen Geldgebern aufgenommen werden. Ende Februar soll ein Verkehrsgutachten fertig sein, auf dessen Basis die Vorplanung voraussichtlich bis zum Jahresende abgeschlossen sein könnte. Dennoch werde "vor 2020 an dieser Stelle nichts passieren", betonte Klug. Es werde "ein dickes Brett zu bohren sein, um dafür zu werben, dass der Bund und die EU in die Finanzierung mit eintreten".

Der Saarbrücker Baudezernent Heiko Lukas begrüßte grundsätzlich, dass die Prüfungen zum Projekt "Stadtmitte am Fluss" wieder aufgenommen werden. Man müsse aber auch mit den städtischen Gremien und mit den Bürgern diskutieren, was eine konkrete Tunnelplanung für die Stadt bedeuten würde. "Derzeit fließen lediglich 20 Prozent des Verkehrs durch die Stadt", sagte Lukas. Das bedeute umgekehrt, dass 80 Prozent der Fahrzeuge auf der Stadtautobahn im innerstädtischen Verkehr unterwegs seien. Ein Tunnel werde die Verkehrsströme innerhalb der Stadt verlagern. Lukas will deshalb zunächst mit der Umsetzung des neuen Verkehrsentwicklungsplans beginnen, unabhängig davon, ob der Tunnel kommt oder nicht.

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