„Wirklich? Schon wieder in Burbach?“

Saarbrücken · Das neue Jahr ist erst wenige Stunden alt. Doch schon wieder steht der Saarbrücker Stadtteil Burbach im Fokus. Anders als vor gut einem Monat geht es an diesem Montag allerdings nicht um eine Einbruchserie, sondern um einen Asylbewerber aus Syrien, der offenbar für den "Islamischen Staat" Autobomben-Attentate verüben wollte.

 Spezialkräfte der Polizei haben in den frühen Morgenstunden des 31. Dezember einen 38-jährigen Syrer in seiner Wohnung im Saarbrücker Stadtteil Burbach (hier das Haus in der Bergstraße am Montag (2.1.2017)) festgenommen. Hintergrund waren Hinweise auf einen geplanten Anschlag des Mannes zum Jahreswechsel. Demnach sollten als Streifenwagen getarnte Fahrzeuge gegen Menschenmengen eingesetzt werden.Location:Saarbrücken

Spezialkräfte der Polizei haben in den frühen Morgenstunden des 31. Dezember einen 38-jährigen Syrer in seiner Wohnung im Saarbrücker Stadtteil Burbach (hier das Haus in der Bergstraße am Montag (2.1.2017)) festgenommen. Hintergrund waren Hinweise auf einen geplanten Anschlag des Mannes zum Jahreswechsel. Demnach sollten als Streifenwagen getarnte Fahrzeuge gegen Menschenmengen eingesetzt werden.Location:Saarbrücken

Foto: Becker&Bredel

Doch auf seine Festnahme am Silvestermorgen in einem mehrstöckigen Haus in der Bergstraße deutet wenige Tage später nichts mehr hin. Es ist alles wie immer. Autos und Lastwagen donnern über die vielbefahrene Kreuzung, Fußgänger hasten bei Schmuddelwetter zum Bus, andere zum Supermarkt oder zur Apotheke an der Ecke. Drinnen wirkt eine Apothekerin sichtlich schockiert über die Meldung des Tages. "Wirklich? Schon wieder in Burbach?", fragt sie - und versucht die EC-Karte eines Kunden ins Lesegerät zu stecken. Falsch herum. Erst Ende November habe man bei ihr um die Ecke ein Mitglied einer Einbrecherbande verhaftet. "Aber das hier ist schon noch mal etwas anderes." Ihren Namen will sie nicht in der Zeitung lesen.

Das will auch ein Handwerker im untersten Stockwerk des betroffenen Hauses nicht. Er erklärt, dass er zwar seit Wochen schon eine Wohnung hier umbaue, aber rein gar nichts auf "so eine Sache" hingedeutet habe. Die Menschen im Mehrfamilienhaus würden aber auch eher zurückgezogen leben. "Wenn ich sie im Flur treffe, sagen sie aber alle stets freundlich Hallo." Aber welcher Terrorist falle schon damit auf, "dass er besonders auffällig wirkt?"

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