Rehlinger stimmt Genossen auf den Endspurt ein

Saarbrücken · Die SPD-Spitzenkandidatin gibt bei der letzten Großveranstaltung vor der Landtagswahl ein klares Ziel vor: Die SPD müsse stärkste Kraft werden.

 Anke Rehlinger, SPD-Spitzenkandidatin für die bevorstehende Landtagswahl, holte sich mit Bundesjustizminister Heiko Maas Wahlkampf-Unterstützung aus Berlin. Foto: Becker&Bredel

Anke Rehlinger, SPD-Spitzenkandidatin für die bevorstehende Landtagswahl, holte sich mit Bundesjustizminister Heiko Maas Wahlkampf-Unterstützung aus Berlin. Foto: Becker&Bredel

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Laute Musik, ein bunt gemischtes Publikum und klare Botschaften: Unter dem Motto "Meine Stimme für Vernunft" hat die Saar-SPD gestern Abend in die Saarbrücker Congresshalle zum Wahlkampf-Endspurt eingeladen. Schon eine Stunde vor dem offiziellen Beginn strömten die ersten Besucher in den großen, rot beleuchteten Saal. Und so war der Raum bereits relativ voll, als die "IG Metall Marching Band" sich einen Weg zur Bühne freispielte. Nach Angaben der SPD hatten sich da bereits 1500 Menschen zusammengefunden. Tosenden Applaus erntete die Spitzenkandidatin Anke Rehlinger, noch bevor sie überhaupt die Bühne betrat. "Ich bin motiviert bis in die Haarspitzen, und das sind hier auch alle anderen", freute sie sich. "Ihr wisst, worum es geht: nämlich darum, dass die SPD stärkste Kraft wird." Dafür hatte sie sich mit Bundesjustizminister Heiko Maas Unterstützung aus Berlin geholt. Auf die Frage der Moderatorin, wie es denn so sei, im Saarland Wahlkampf zu machen, lautete Maas' kurze, vom Publikum lauthals bejubelte Antwort: "Das ist einfach geil."

Fünf Tage vor der Landtagswahl ging es vor allem darum, noch einmal alle Genossen auf den Endspurt einzuschwören und zugleich am internationalen Tag gegen Rassismus ein klares Zeichen gegen Rechts zu setzen. Dafür standen auch Chino und Mateo von der Band "Culcha Candela" auf der Bühne. "Mit unserer Musik treffen wir den Nerv der Zeit, die Gefühle der Leute", sagte Mateo in einer Gesprächsrunde. Die schweigende Mehrheit brauche es manchmal, dass man sie an die Hand nehme, damit sie ihre Stimme gegen Rechts erhebe. Dem stimmte Heiko Maas zu: "Wenn diese Mehrheit ihre Stimme für Vernunft erhebt, dann ist mir um die Zukunft dieses Landes nicht bange." Seine Parteikollegin Anke Rehlinger machte ganz klar, was das konkret im Saarland bedeutet - und zwar der AfD die Stirn zu bieten. "Zusammenhalt ist eine saarländische Tugend, und wir werden dafür sorgen, dass die AfD hier ihr schlechtestes Ergebnis bekommt", rief Rehlinger. Das wurde vom Publikum mit reichlich Applaus gewürdigt.

Auch die Band "Elaiza" mit Frontfrau Ela aus Schiffweiler, die ein paar ihrer Lieder zum Besten gab, nahm an einer Gesprächsrunde teil. Dabei bekannte die Sängerin sich klar zu offenen Grenzen und Europa. Auch Timo Ahr, Vorsitzender des Jugendausschusses der IG Metall in Völklingen, gab ein klares Bekenntnis zu Vielfalt ab: "Bei uns bei Saarstahl arbeiten 50 Nationen zusammen." In der zweiten Gesprächsrunde kam auch ein in den vergangenen Wochen heiß diskutiertes Thema zur Sprache: die Abschaffung der Kitagebühren. Die SPD trete nicht nur für die Vielfalt, sondern auch für Familien und für Chancengleichheit für Männer und Frauen ein, betonte Rehlinger. Die SPD sei die Partei der kostenlosen Bildung.

Ein weiteres Thema war der zunehmend enthemmte Umgang in den sozialen Medien. "Hass ist keine Meinung", so Rehlinger über Hetzkommentare im Netz. "Mit Heiko Maas haben wir aber einen, der nicht nur redet, sondern auch handelt", lobte sie den Bundesjustizminister. Bevor die Jungs von "Culcha Candela" mit ihrem Auftritt die Bühne eroberten, wandte sich Anke Rehlinger noch einmal voller Zuversicht an das Publikum und appellierte an ihre Unterstützer, bis zum Ende am 26. März zu kämpfen: "Wir sind bunt, wir sind laut und wir sind viele."

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