SPD will im Saarland neue Wege für G 9 öffnen

Saarbrücken · Über das „Turbo-Abitur“ streitet das Saarland seit Jahren. Jetzt greift die SPD das Thema für den Wahlkampf auf: Sie will Schülern und Eltern mehr Wahlfreiheit auf dem Weg zur Hochschulreife anbieten.

Die Saar-SPD will nach der Landtagswahl am 26. März eine Rückkehr zur neunjährigen Gymnasialzeit ermöglichen. Die Schulen sollten dann selbst entscheiden, ob sie das Abitur nach acht oder neun Jahren anbieten, erklärten Spitzenkandidatin Anke Rehlinger und Bildungsminister Ulrich Commerçon . Bisher ist das Abitur nach neun Jahren nur an Gemeinschaftsschulen möglich. "Die Hoffnungen in das Turbo-Abitur haben sich nicht erfüllt", sagte Rehlinger. Auch Teile der Wirtschaft, die auf G 8 gepocht hätten, um junge Leute schneller in den Arbeitsmarkt zu bringen, seien von der Reform abgerückt. Durch die kürzere Schulzeit seien der Leistungsdruck auf die Schüler und der Bedarf an Nachhilfe gestiegen, sagte Rehlinger. Versuche zur Nachbesserung von G 8 hätten nicht zum gewünschten Erfolg geführt.

Vorrang muss aus Sicht der SPD die individuelle Förderung der Schüler haben. Sie sollten das "Abitur im eigenen Takt" erreichen. Die Schulzeitverlängerung allein reiche jedoch nicht aus, betonte Commerçon. Nötig seien auch eine Oberstufenreform und Maßnahmen für eine höhere Bildungsqualität. Vorige Woche hatte eine Forsa-Umfrage im Auftrag eines Elternvereins ergeben, dass sich 72 Prozent der Saarländer eine Rückkehr zu G 9 an Gymnasien wünschen. >

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