Frauenfrühstück Hornbach Wenn der Körper die Seele um Hilfe bittet

Hornbach · Cordula von Waldow klärte die Besucher des Frauenfrühstücks der evangelischen Kirchengemeinde Hornbach darüber auf, warum das Wartezimmer der gefährlichste Ort beim Arzt ist.

 Am Anfang des Vortrages machte Cordula von Waldow eine energetisierende Aufwärmübung mit dem Publikum.

Am Anfang des Vortrages machte Cordula von Waldow eine energetisierende Aufwärmübung mit dem Publikum.

Foto: Susanne Lilischkis

Beim Frauenfrühstück der evangelischen Kirchengemeinde Hornbach wurden die Stühle knapp, so viele Besucherinnen – und zwei Besucher – waren gekommen, um einen Vortrag von Cordula von Waldow zu hören. Dessen Titel „Krankheit beginnt im Kopf – Gesundheit auch“ sprach sicher die meisten der etwa 90 Anwesenden an, hält sich doch hartnäckig der Glaube, dass mit dem Alter auch die „Wehwehchen“ kommen.

Mit diesem Glaubenssatz räumte Cordula von Waldow in ihrem einstündigen Vortrag gründlich auf. Wobei das mit dem Glauben so eine Sache ist, räumte die Referentin am Anfang ihrer Rede ein: „Es gibt zwei Regeln. Ihr sollt mir nichts glauben, denn meine Weltsicht gilt für mich. Erst wenn ihr selbst bemerkt, das passt zu mir, ist es auch eure Wahrheit. Und Regel zwei ist: Ihr dürft fragen, ihr sollt aktiv mitmachen.“

Und so entspann sich in der Folge eine rege Interaktion mit dem Publikum, bei der die Besucherinnen eigene Ansichten zu dem Thema äußerten, Anregungen gaben oder einfach das Gesagte bestätigten. Nach kürzester Zeit war der Graben zwischen Rednerin und Publikum überbrückt und die kommende Stunde fühlte sich eher wie ein erweitertes Familientreffen an. Das lag auch an der zugewandten und lebendigen Art der Vortragenden, die immer wieder mit einem begeisterten Lächeln die Arme ausbreitete und das Publikum animierte, ihr nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Körper zu folgen.

Folgerichtig gab es eine kleine Aufwärmübung, bei der Finger und Ohren gerieben wurden. Solcherart energetisiert lauschten die Anwesenden den Thesen über Gesundheit und Krankheit, die sich mit dem Zusammenwirken von Seele und Körper beschäftigten. Eine der Thesen lautete „Der gefährlichste Ort beim Arzt ist das Wartezimmer“. Und das nicht wegen der Keime, sondern wegen der Gespräche, die dort geführt werden. Sie drehen sich nämlich hauptsächlich um Krankheiten.

„Gedanken sind wirksame Kräfte“, sagte Cordula von Waldow, „alles was ist, kommt aus unseren Gedanken“. Wenn die Gedanken sich um Krankheit drehen, dann kann das für den Körper wie eine Aufforderung wirken, krank zu werden, bemerkte sie weiter. „Gedanken sind die Samen, die ich säe. Wenn ich Sonnenblumen pflanze, kommt da kein Kürbis raus.“ Umgekehrt kann auch der Körper der Seele etwas mitteilen. Davon zeugen Ausdrücke wie: „Ich habe die Nase voll“, „Mir steigt die Galle hoch“ oder „Das schlägt mir auf den Magen“. Krankheiten sind die Botschaften unserer Seele an uns, die wir nicht wahrnehmen können, ist Cordula von Waldow überzeugt. Das hängt auch mit ihrer eigenen Geschichte zusammen. Vor zehn Jahren erkrankte sie an Brustkrebs und machte sich danach zum ersten Mal Gedanken über ihre Überforderung im Beruf und im Familienleben. Heute ist sie dankbar, damals mit dieser schlimmen Krankheit konfrontiert worden zu sein: „Meine Krankheit war mein größtes Geschenk“.

Freude und Dankbarkeit über das Dasein empfahl sie auch dem Publikum. Schließlich kam sie auf die Bibel zu sprechen und wie der Glaube an Gott durch Krankheit erschüttert werden kann. „Krankheit ist keine Strafe Gottes, Gott ist ein liebender Gott“, bemerkte sie, „es ist nicht so, dass jemand etwas Böses getan hat und dann krank wird. Krankheit ist eine Botschaft aus dem Körper.“ Schließlich habe auch Jesus nicht gesagt, dass er die Menschen geheilt hat, sondern er habe gesagt: „Dein Glaube hat dir geholfen.“

Den nächsten Vortrag zum Thema „Krankheit beginnt im Kopf – Gesundheit auch“ hält Cordula von Waldow am Dienstag, 8. Oktober, um 14.30 Uhr bei den evangelischen Frauen aus Niederauerbach im Gemeindehaus. Gäste sind bei freiem Eintritt herzlich willkommen. Anmeldung bei Hiltrud Straube, Telefon (0 63 32) 45 88 7.

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