74-jähriger Patient verläuft sich in Klinik und stirbt

Köln · Ein Patient ist mehr als eine Woche nach seinem Verschwinden tot in der Uniklinik Köln gefunden worden. Eine Klinikmitarbeiterin entdeckte die Leiche des vermissten 74-jährigen schwerkranken Mannes, der unter Orientierungsschwierigkeiten litt, in einem Technikraum. Eine Obduktion soll die Todesursache klären. Vermutet wird ein Sturz. Der 74-Jährige war zuletzt in der Uniklinik in Behandlung.

Die Staatsanwaltschaft prüft, ob es Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt. Dabei werde jedoch nicht gegen eine bestimmte Person ermittelt, sondern es gehe um eine allgemeine Ursachenforschung, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte, die grundsätzliche Problematik sei seit langem bekannt, bisher sei aber wenig geschehen. Dabei nehme der Anteil von Menschen mit Orientierungsschwierigkeiten in Krankenhäusern zu. "Dort, wo Patienten nicht hinkommen sollen, muss es automatische Schließsysteme geben, die das verhindern", forderte Brysch. "Aber eine Uniklinik ist riesig groß, da gibt es Bereiche, wo nie jemand hingeht", sagte der Sprecher der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Joachim Odenbach.

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