Hydac baut schon wieder neue Produktion auf

Sulzbach · Während die Polizei noch nach der Brandursache bei Hydac sucht, baut das Unternehmen bereits eine Alternativproduktion auf. Hydac will außerdem weniger Leiharbeiter abmelden als befürchtet worden war.

 Die Luftaufnahme zeigt, welchen enormen Schaden das Feuer bei Hydac in Sulzbach-Neuweiler angerichtet hat.

Die Luftaufnahme zeigt, welchen enormen Schaden das Feuer bei Hydac in Sulzbach-Neuweiler angerichtet hat.

Foto: Becker&Bredel

Bei der Firma Hydac gehen wenige Tage nach dem Brand schon die Aufbauarbeiten los. Gestern waren Hydac-Mitarbeiter im Einsatz, um die Brandruine auszuräumen und Maschinen und Zubehör zu sichern, das noch zu verwenden ist. Zuvor waren Brandermittler mit einem Vertreter der Versicherung im Gebäude. Zwar gebe es noch keine Erkenntnisse über die Brandursache , teilte die Polizei mit, allerdings hätten die Kollegen festgestellt, dass das Gebäude nicht einsturzgefährdet ist. Deshalb können nun Maschinen gesichert werden.

"Es ist deutlich weniger abgebrannt als befürchtet", sagt Hydac-Sprecher Daniel Enders. Sogar größere Anlagen der Produktion könnten möglicherweise gerettet werden. Ein Mitarbeiter kommt derweil mit einer Zimmerpflanze aus der Brandruine - der Baum hat den Brand unversehrt überlebt.

Insgesamt hat die Hydac Glück im Unglück. Donnerstagabend hat sich herausgestellt, dass die Versicherung nicht nur den Brandschaden trägt, sondern auch für die Betriebsunterbrechung haftet - Löhne und Gehälter sind somit für bis zu 18 Monate gedeckt.
Neues Schulungszentrum

Und auch für Produktion und Verwaltung hat Hydac bereits eine provisorische Lösung gefunden. Gestern sind Mitarbeiter der Verwaltung in ein neues Schulungszentrum gezogen, das in dieser Woche fertiggestellt worden war. Da es dort auch eine Produktionshalle gibt, in der die Schulungswerkstatt untergebracht werden sollte, ist nun Platz für die geretteten und gereinigten Maschinen aus der Brandhalle. Die sollen noch an diesem Wochenende wieder aufgestellt und aktiviert werden.

Außerdem konnte bereits ein Teil der Produktion nach Dudweiler verlagert werden. Dort hatte Hydac zu Schulungszwecken eine Anlage aufgebaut, die nun als Ausweich-Produktion genutzt werden kann. 60 der Mitarbeiter sind bereits wieder an der Anlage im Einsatz. "Gerade haben wir unsere erste Blase gefertigt, das Herzstück der Blasenspeicher", sagte Betriebsratschefin Stefanie Pitz gestern Mittag. Nach dem ersten Schrecken überwiegt der Optimismus.

Den Befürchtungen der IG Metall , es könnten nun alle Leiharbeiter bei Hydac ihre Jobs verlieren, treten Pitz und Sprecher Enders entgegen. Richtig sei zwar, dass 34 Leiharbeiter bei der vom Brand betroffenen Hydac Technology abgemeldet wurden. "Wir werden aber bei weitem nicht alle Leiharbeiter abmelden", sagt Enders.

Pitz stellt klar, dass es auch dem Betriebsrat erst einmal vor allem um die Stammbelegschaft gehe. "Aber Hydac hat schon in den vergangenen Jahren Leiharbeiter immer wieder in feste Verhältnisse übernommen", sagt sie. Es sei also nicht so, dass diese bei Hydac keinen Stellenwert hätten. Während aktuell vor allem improvisiert wird und Teile der Produktion auch an Fremdfirmen vergeben werden - langfristig ist für Enders klar: Die Produktion wird wieder hier im Saarland aufgebaut.

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