Flughafen Zweibrücken ist verkauft - Trierer Immobilienfirma bekommt Zuschlag und will 17 Millionen investieren

Zweibrücken · Das Rätselraten um die Zukunft des Flughafens Zweibrücken hat ein Ende. Das Trierer Immobilienunternehmen Triwo hat gestern den Kaufvertrag unterzeichnet.

 Am Flughafen Zweibrücken sind die Weichen für einen Neuanfang gestellt. Foto: Kolling

Am Flughafen Zweibrücken sind die Weichen für einen Neuanfang gestellt. Foto: Kolling

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Nun ist es offiziell: Das Trierer Immobilienunternehmen Triwo kauft den angeschlagenen Flughafen Zweibrücken . Der Investor werde rund 17 Millionen Euro in das Gelände und in die Schaffung neuer Arbeitsplätze investieren, teilte der Sprecher des Insolvenzverwalters gestern Abend mit. Die Triwo wolle den Flughafen vor allem als Gewerbepark, Kfz-Teststrecke und auch weiter begrenzt als Flugplatz nutzen. Die Flugzeugwerften und die Flugschule sollen wohl weiter arbeiten können. Triwo plane aber keinen Passagier- oder Frachtverkehr. Der Vertrag wurde gestern unterzeichnet. Anschließend kam ein erstes grünes Licht vom Gläubigerausschuss. Ein formaler Beschluss werde im Laufe der Woche erwartet. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

Der Flughafen hatte Insolvenz a ngemeldet, weil die EU-Kommission verlangte, dass er 47 Millionen Euro an Staatsbeihilfen zurückzahlt. Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD ) hatte am Dienstag mit Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner in Brüssel dafür geworben, dass ein potenzieller Käufer von dieser Auflage verschont bleibt. "Wir freuen uns, dass wir mit unserem Gespräch bei der EU-Kommission dazu beitragen konnten, dass ein Investor jetzt ohne Altlasten die Zukunft am Flughafen Zweibrücken gestalten kann", sagte Lewent z.

"Das Erwerberkonzept und die geplanten Investitionen haben großes Potenzial, hier in Zukunft neue Arbeitsplätze entstehen zu lassen", erklärte Plathner. Die derzeit noch aktuell beschäftigten Mitarbeiter könnten jedoch nicht übernommen werden. Es seien aber für eine Vielzahl von ihnen bereits "neue Beschäftigungslösungen" gefunden worden, hieß es. Zuletzt waren 23 Mitarbeiter am Flughafen tätig. Bereits Anfang November hatten rund drei Viertel von einst 101 Beschäftigten ihre Jobs verloren. Triwo betreibt bereits mehrere Gewerbeparks, unter anderem in Mainz, Aachen und Mendig.

Bei der Stadt Zweibrücken wurde die Entwicklung positiv aufgenommen. Der Sprecher der Stadt, Heinz Braun, sagte, die Kommune rechne nun mit einer Weiterentwicklung des Flughafengeländes. "Und es könnte sein, dass einige Arbeitsplätze mehr entstehen, als durch die Insolvenz des Flughafens verloren gegangen sind."

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