Untreue-Anklage gegen inhaftierte Ex-Manager von DSD-Brückenbau

Saarbrücken/Saarlouis · Besonders schwere Untreue in der Preisklasse von 5,8 Millionen Euro wirft die Staatsanwaltschaft Saarbrücken einem aus China stammenden Ex-Geschäftsführer und einem früheren Prokuristen der DSD Brückenbau GmbH mit Sitz in Saarlouis vor.

Beide Ex-Manager sitzen seit Ende Mai in Untersuchungshaft. Isabelle Wittling, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft, bestätigte gestern auf Anfrage SZ-Informationen, wonach jetzt die Anklage zur Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht Saarbrücken erhoben wurde.

Dem Duo wird vorgeworfen, dafür gesorgt zu haben, dass ein Großauftrag beim Bau der Halogalandbrücke in Norwegen (Auftragswert etwa 92 Millionen Euro) nicht an DSD Brückenbau vergeben wurde, sondern an ein Unternehmen, hinter dem sie selbst standen. Um an diesen Auftrag zu kommen, sollen beide den guten Ruf und auch die Infrastruktur ihres damaligen Arbeitgebers genutzt haben. Erst beim konkreten Vertragsabschluss habe der Geschäftsführer für die Firmengruppe unterschrieben, an der er selbst beteiligt war. Anschließend haben beide DSD-Brückenbau verlassen und sollen in die Dienste der offenbar eigens für den Großauftrag gegründeten Gesellschaft getreten sein.

Die Anklage geht davon aus, dass der DSD-Brückenbau GmbH, die die Ermittler eingeschaltet hat, durch den entgangenen Gewinn ein Schaden von 5,8 Millionen Euro entstanden ist. Die Ex-Manager sind, so heißt es, teilweise geständig.

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