Saar-Tüftler entwickelt Licht-Innovation

Saarbrücken · LED-Lampen gelten als die Innovation in der Beleuchtungs-Technik. Ein Saarländer hat nun das Problem der Erwärmung von Hochleistungs-LED gelöst.

LEDs schlucken deutlich weniger Energie als Glühbirnen und sind - anders als Energiesparlampen - nicht mit Gift belastet. Ein Problem jedoch bleibt: Sie wandeln einen großen Teil der Energie in Wärme um. Während sich das bei Haushalts-Lampen kaum bemerkbar macht, erreichen Hochleistungs-LED-Lampen in der Industrie schnell Temperaturen um 350 Grad.

"Eigentlich eignen sich LEDs hervorragend auch zur Ausleuchtung von Fabrikhallen, Fußballfeldern oder Flughäfen", sagt Tüftler Werner Quinten. Die Wärmeentwicklung allerdings ist ein Problem, weil die Hitze die LEDs zerstört. Der Elektro-Meister aus Schmelz beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Frage, wie überschüssige Wärme-Energie bei solchen Hochleistungs-Lampen abgeführt werden kann. "Wenn eine LED zu heiß wird, verliert sie nämlich an Leuchtkraft - und zwar dauerhaft", sagt Quinten.

Er hat nun eine Technik erdacht und patentieren lassen, die die Lampen auf rund 50 Grad herunterkühlt. Die Wärme kann anschließend beispielsweise für die Heizungsunterstützung genutzt werden.

Dass Quintens Idee keine Spinnerei ist, bestätigt Horst Schmeer von den Stadtwerken Saarbrücken . Dort steht seit elf Monaten eine Versuchsanlage in den Räumen der Stadtwerke-Tochter Comet. "Die Anlage hat im Dauertest gezeigt, dass die LEDs ihre volle Leuchtkraft behalten", sagt er. Comet nutzt das Licht-Heiz-System, um im Zählerlager helles Arbeitslicht und konstante Temperaturen zu erreichen.

Quinten sieht als Kunden der neuen Technik vor allem Großunternehmen, aber auch Flughäfen oder Fußballstadien. Bisher sei die mangelnde Kühlung einer der größten Schwachpunkte von Hochleistungs-LEDs im praktischen Einsatz gewesen.

Flughäfen könnten bei seinem System sogar doppelt profitieren, sagt Quinten. Mit der Abwärme der Flugfeld-Beleuchtung ließe sich die Landebahn eisfrei halten. Der Frankfurter Flughafen habe bereits Interesse angemeldet.

Bisher allerdings ist die Technik nur in der Projektphase. Für eine Produktion ist Quinten jetzt auf Investorensuche. Auch über einen möglichen Produktionsstandort im Saarland sei er bereits mit dem Wirtschaftsministerium im Gespräch.

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