Die Photovoltaik (PV) soll im Saarland weiter ausgebaut werden. Das kündigte gestern der Staatssekretär im Umweltministerium, Roland Krämer , auf dem ersten europäischen Solartag in Saarbrücken an. "Bis Ende des Jahres sind im Saarland 400 Megawatt (MW) elektrische Leistung aus Sonnenstrom installiert", sagte Krämer. Veranstalter des Kongresses waren der chinesische Technologie-Konzern Huawei und die in Saarbrücken ansässige Greencells Group.

"Das Saarland ist für solche Anlagen sehr gut geeignet", sagte Michael Pietsch von PV-Projektentwickler Montan Solar. Durch das Ende des Bergbaus könnten an der Saar zahlreiche Flächen dazu genutzt werden, Sonnenstrom zu produzieren. "Wir stehen damit nicht in Konkurrenz zur Landwirtschaft oder einer anderen Flächennutzung", betonte er.

Montan Solar hat bereits etliche Vorhaben in Zusammenarbeit mit der Grundstückgesellschaft des Bergbau-Konzerns RAG, der RAG Montan Immobilien (RMI), verwirklicht. Das größte PV-Kraftwerk haben die Teilnehmer des Solartages besichtigt. Es liegt auf dem ehemaligen Areal des Bergwerks Reden in Schiffweiler. Die dort installierte PV-Anlage bringt es in der Spitze (bei voller Sonneneinstrahlung) auf eine Leistung von 7,9 Megawatt peak (MWp). Mit im Boot sind bei diesem Sonnenfeld, das derzeit das größte im Saarland ist, auch Greencells und Huawei . Dort wurde eine neue Wechselrichter-Technik der Chinesen eingebaut, die das Aufkommen der elektrischen Energie über ein eigenes Kommunikations-System so steuert, dass der Sonnenstrom netzverträglicher wird.

Greencells ist ein 2009 gegründetes Unternehmen, das sich nach eigenen Angaben "zum größten europäischen Errichter von PV-Anlagen im Kraftwerksmaßstab entwickelt hat". Bisher hat Greencells PV-Kraftwerke mit mehr als 700 MW Leistung erbaut - im Saarland davon elf mit 42 MW. "Im Moment haben wir etliche Auslandsmärkte im Visier", sagt Florian Johänntgen, Bereichsleiter Vertrieb. Vor allem England laufe gut.