Saarland zieht mehr Gäste an

Saarbrücken · Mit Radfahren und Wandern, verbunden mit Kulinarik, Wellness und Naturerlebnissen will die Tourismuszentrale Saarland (TZS) Gäste ins Land locken. Sie sollen „entspannt genießen“ – so das Motto des Jahres 2015.

 Vor allem für Wanderer bietet das Saarland einiges – wie hier auf dem Saar-Hunsrück-Steig. Foto: HTG

Vor allem für Wanderer bietet das Saarland einiges – wie hier auf dem Saar-Hunsrück-Steig. Foto: HTG

Foto: HTG

Das Saarland wird als Tourismusziel immer stärker wahrgenommen. "In den ersten elf Monaten des Jahres 2014 können wir das höchste Wachstum aller Bundesländer verbuchen", sagte Birgit Grauvogel, Chefin der Tourismuszentrale Saarland (TZS), gestern bei der Präsentation der Schwerpunktthemen 2015 und der neuen Kataloge. Die Zahl der Übernachtungen sei um 13,4 Prozent auf rund 2,7 Millionen gestiegen. Mehr als 901 000 Menschen hätten das Land im vergangenen Jahr besucht.

"Vor allem Touristen aus dem benachbarten Ausland finden immer häufiger den Weg ins Saarland ", erläuterte Grauvogel. Die ausländischen Gäste-Übernachtungen seien um 34,7 Prozent angestiegen. Rund 65 Prozent dieser Besucher kämen aus Frankreich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz. Der Anteil aller ausländischen Gäste liegt der TZS-Chefin zufolge bei 15 Prozent. Sie räumt ein, dass ein Teil dieses Wachstums noch auf den im Sommer 2013 eröffneten Center Parc am Bostalsee zurückzuführen ist. Aber auch in den meisten anderen Landkreisen sowie im Regionalverband Saarbrücken sei die Zahl der Gäste-Ankünfte und Übernachtungen positiv.

Jüngsten Marktforschungen zufolge "wächst in Deutschland außerdem die positive Wahrnehmung für das Reiseland Saar", betonte Grauvogel. "Derzeit kennen 39,4 Millionen Deutsche das Saarland als Reiseziel. Davon können sich 11,1 Millionen vorstellen, einen Kurzurlaub im Saarland zu verbringen." 2009 seien erst 5,9 Millionen Deutsche bereit gewesen, sich für einen Kurztrip ins Saarland zu entscheiden.

Die TZS-Chefin geht davon aus, dass sich der Bekanntheitsgrad bei den Reiselustigen noch weiter steigern lässt. So habe die Tourismuszentrale Kooperationen mit drei weiteren Reiseveranstaltern abgeschlossen, die saarländische Ziele in ihr Angebot aufnehmen: die FTI-Gruppe (Nummer vier auf dem deutschen Reiseveranstalter-Markt), Airtours (Tochter des Branchenprimus Tui) und das Online-Portal Best Fewo, Europas größter Anbieter von Ferienhäusern und -wohnungen.

Die TZS will die Region 2015 mit dem Motto "Saarland - entspannt genießen" bewerben. Dabei sollen die Themen Radfahren und Wandern, verbunden mit Kulinarik, Wellness und Naturerlebnissen so kombiniert werden, "dass es genügend Reiseanlässe zum Entspannen und Genießen gibt ".

Damit die Gäste und auch die Saarländer die Region gezielt entdecken können, hat die TZS wieder etliche Reisekataloge herausgebracht. Einen Überblick findet man im neuen "Saarland-Magazin" mit Kultur- und Veranstaltungs-Höhepunkten, aber auch mit zahlreichen Ausflugstipps. Ergänzend dazu gibt es die Karte "Saarland entdecken - die Übersichtskarte mit den schönsten Ausflugszielen". Aktive können die Broschüren-Reihe "Wandern 2015" oder "Radfahren 2015" bestellen. Für Wassersportler bietet sich das Heft "Unterwegs auf der Saar" an. Spezielle Broschüren gibt es außerdem für Golfer, Motorradfahrer, historisch Interessierte, Familien, Camper, Kulturbeflissene und solche, die im Saarland einfach nur gut essen wollen .

Alle Hefte und Broschüren können kostenlos bei der Tourismuszentrale Saarland , Franz-Josef-Röder-Straße 17, 66119 Saarbrücken , Tel. (06 81) 92 72 00, E-Mail: info@tz-s.de, Internet: www.tourismus.saarland.de , bestellt oder heruntergeladen werden.

Meinung:

Was sollen die Leute denken?

Von SZ-RedakteurLothar Warscheid

Das Saarland ist unbestritten ein wunderschönes Fleckchen Erde. Dichte Wälder, sanfte Hügel, eine spannende Geschichte, gutes Essen und vieles mehr locken eine wachsende Zahl von Gästen und Kurzurlaubern ins Land. Es fehlt aber noch an einer durchgehend vorhandenen Willkommenskultur und Sauberkeit. Wer will, dass Gäste wiederkommen, muss sein Haus in Ordnung halten. Dann geht es nicht, dass in manchen Ausflugsorten abgemeldete Schrott-Autos wochenlang auf den Bürgersteigen stehen. In bayerischen Ferienregionen wäre dies unmöglich. Spätestens nach vier Tagen wäre die Kiste kostenpflichtig auf dem Weg zum Schrottplatz. Oder dass ein quietschbuntes Sofa zehn Tage die Ortsmitte eines Saarbrücker Stadtteils "zieren" kann. Was sollen denn die Leute von uns denken?

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