ZF testet neue Technologien

Saarbrücken · ZF testet mit neuen Forschungsprojekten an der Saar eine bessere Kooperation von Mensch und Maschine. Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer sieht große Chancen für die Saar-Industrie.

Der Getriebehersteller ZF testet im Saarbrücker Werk mit fünf Projekten im Gesamtwert von rund 500 000 Euro neue Technologien im Rahmen des Konzeptes "Industrie 4.0". Dies geschieht auch in Kooperation mit dem Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (Zema), dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie dem Land. Aus Anlass einer Werkbesichtigung der Ministerpräsidentin sagte Standortleiter Hermann Becker gestern, es gehe darum, weitere Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Gleichzeitig könne man durch eine möglichst optimale Kooperation von Maschine und Mensch Tätigkeiten besser koordinieren und steuern, die einen hohen Körpereinsatz in der Produktion erfordern. Und man könne so auch viele Arbeitsplätze altersgerechter gestalten. Es gehe nicht darum, Stellen abzubauen, betonte Becker. Seiner Überzeugung nach werden künftig auch Ungelernte und geringer qualifizierte Mitarbeiter im Arbeitsleben gebraucht. Man müsse neue Maschinen auch so konstruieren, dass sie möglichst leicht zu bedienen sind.

Der ZF-Betriebsrat trägt die Projekte nach Auskunft des Vorsitzenden Wolfgang Schuler mit. Zwar seien die ZF-Mitarbeiter generell "Optimierungen und einem hohen Kostendruck" ausgesetzt, "Industrie 4.0" - von der Mitbestimmung im Unternehmen begleitet - sichere jedoch den Standort Saarbrücken zusätzlich und bringe weitere Wettbewerbsvorteile. Man habe ja nicht umsonst hohe Millionensummen jährlich in den Standort investiert. Dies sei auch ein Vertrauensbeweis in das Know-how der Mitarbeiter. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) sieht im Einsatz von "Industrie 4.0" Vorteile für das gesamte Saarland. Die Nähe von vielen Unternehmen mit hochwertiger Produktion zur breit gefächerten Forschungsinfrastruktur bringe der gesamten Region die Chance, sich mit Neuentwicklungen im Bereich "Industrie 4.0" eine Spitzenstellung zu verschaffen.

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