Die Saarmesse steht am Scheideweg

Saarbrücken · Die Saarmesse (11. bis 19. April) soll die einzige große Verbraucherausstellung der Region werden. Die Messe will mit neuen Themen, wie zum Beispiel dem digitalen Zuhause, auch andere Besucherschichten ansprechen.

Die Saarmesse geht in diesem Jahr mit einem stark veränderten Konzept an den Start. Der Slogan der Messe, die vom 11. bis 19. April auf dem Ausstellungsgelände am Saarbrücker Schanzenberg stattfindet, lautet zwar "Aus zwei wird mehr". "Doch es sind eigentlich drei Messen, die wir vereinen", sagte Saarmesse-Geschäftsführerin Marion Linder gestern vor Journalisten. Denn es werden sowohl Elemente der Veranstaltung "Freizeit-Autofrühling" als auch der "Welt der Familie" in die neu zugeschnittene Saarmesse integriert. Diese beiden Ausstellungen wurden als eigene Veranstaltungen ersatzlos gestrichen. "Es ist besser, eine große Verbrauchermesse zu halten und sie so zu stärken, dass sie zukunftsfähig ist", sagt Linder. "Durch das Internet wird der Informationsbedarf vieler Konsumenten inzwischen über andere Kanäle gestillt." Daher müsse sich die Saarmesse auf Produkte fokussieren, "die der Verbraucher direkt erleben will", ergänzt Messe-Projektleiter Hans-Joachim Schubert.

Dazu gehört neben dem gesamten Baubereich (Neubau, Altbau-Modernisierung, seniorengerechter Umbau oder energetische Sanierung) auch das per Internet gesteuerte Haus der Zukunft. Hier präsentiert sich der neue Angebots-Bereich "Digital Home & Entertainment". Die Firma Planetlan (Bochum) zeigt zum Beispiel, wie sich Jalousien oder die Beleuchtung im Haus "über eine Smartphone-Applikation steuern lassen", sagt Geschäftsführer Michael Wegner. Am Stand der Elektrofachmarkt-Kette Alphatecc (Globus-Gruppe) können die Besucher ausprobieren, was für ihr eigenes Zuhause infrage kommt.

Der Autofrühling findet dieses Jahr auf dem Freigelände statt. Insgesamt sind zwölf Automarken vertreten. Im Luxusbereich setzt die britische Marke Aston Martin neue Akzente.

Knapp 660 Aussteller präsentieren sich in den 13 Messehallen, 670 waren es im vergangenen Jahr. 2014 kamen 106 500 Besucher zum Messegelände; ähnlich viele werden für dieses Jahr erwartet. Stark belegt ist die sogenannte Eventhalle (Halle 4). Dort finden fast täglich Veranstaltungen statt - angefangen von der offiziellen Eröffnung (um 10 Uhr am Samstag, 11. April) bis zum Baufrühstück am 17. April mit dem Thema "Vom Bauen auf dem Land oder am Rande der Stadt".

Wie lange es die Messe in dieser Form noch gibt, ist hingegen offen. Geschäftsführerin Linder sagt, dass in den nächsten Jahren das neue Konzept der Saarmesse am bisherigen Standort weiterentwickelt werden soll. Sie selbst wird vermutlich nicht mehr an der Spitze der Saarmesse stehen, da sie von der Stadt Saarbrücken nur "ausgeliehen" wurde und dort für das städtische Beteiligungsmanagement zuständig ist.

Wie es mit dem Kongress- und Messewesen im Saarland weitergeht, soll nach Ostern entschieden werden. Dann will sich die Landesregierung mit dem neuen Konzept beschäftigen. Geplant ist offenbar, neben die Saarbrücker Congresshalle eine neue Messehalle zu bauen. Außerdem soll es nur noch eine Geschäftsführung für die Saarmesse und die Congresszentrum Saar GmbH (CCS) geben.

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