Pleitefirma Saar-Immo ist raus aus der Insolvenz

Saarbrücken · Die Insolvenz der Saarbrücker Firma Saar-Immo ist offiziell beendet. Das teilte Insolvenzverwalter Marc Herbert gestern in Saarbrücken mit. Der bisherige Inhaber Dirk Ganser dürfe das Unternehmen auf eigene Rechnung und eigenes Risiko weiterführen.

Saar-Immo war in die Schlagzeilen geraten, weil Mitarbeiter, die in Ungarn rekrutiert wurden und die unter anderem auf saarländischen Baustellen arbeiteten, über Monate keinen Lohn erhalten haben sollen. Außerdem seien Sozialabgaben nicht abgeführt worden, wie Herbert erneut bestätigte. Kündigungen seien meist auf Zuruf ausgesprochen worden. Allerdings habe Ganser nicht unter dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro bezahlt.

Sozialabgaben und Löhne für die Monate Juli bis September seien jetzt aus dem Insolvenzgeld beglichen worden. Es hätten alle 80 Mitarbeiter ihr Geld bekommen, da jeder ein Konto bei einer deutschen Bank habe. Ganser würde jetzt mit 30 Leuten weiterarbeiten. Basis der Beschäftigung seien Werkverträge gewesen. Anfangs war von Leiharbeit die Rede. Von den Aufträgen, die nur Verluste erwarten lassen, habe sich das Unternehmen getrennt. Das Problem von Saar-Immo sei gewesen, "dass der Inhaber sich zu schnell um zu große Projekte bemüht hat und damit gescheitert ist". Ein protziges Leben habe Ganser nicht geführt. Das Anlagevermögen von Saar-Immo - inklusive Firmenwagen - habe knapp 80 000 Euro betragen.

Die Zahlung der offenen Verbindlichkeiten "wird in einem eigenen Insolvenzplan-Verfahren geregelt", sagt Herbert. Die Schulden lägen noch bei rund 400 000 Euro. Im Rahmen dieses Verfahrens wird mit den Gläubigern ausgehandelt, wie viel Prozent ihrer Forderungen sie noch zurückerhalten.

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