Erste Warnstreiks der Metaller im Saarland

Neunkirchen/Frankfurt · Die IG Metall hat gestern ihre Warnstreiks in der deutschen Metall- und Elektroindustrie fortgesetzt. Am zweiten Aktionstag nach Ende der Friedenspflicht legten nach Gewerkschaftsangaben rund 55 000 Beschäftigte in 350 Betrieben kurzfristig die Arbeit nieder.Erstmals beteiligten sich auch saarländische Metaller.

 Mitarbeiter des Bosch-Werks in Neunkirchen demonstrierten gestern für 5,5 Prozent mehr Lohn. Foto: Willi Hiegel

Mitarbeiter des Bosch-Werks in Neunkirchen demonstrierten gestern für 5,5 Prozent mehr Lohn. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

In Neunkirchen und im Kreis St. Wendel "waren rund 1200 Beschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen", sagte Jörg Caspar, erster Bevollmächtigter der IG Metall Neunkirchen . In sieben Unternehmen, darunter Bosch Emission Systems in Neunkirchen sowie Hörmann in Freisen und Eckelhausen, machten demnach die Mitarbeiter zwei Stunden früher Feierabend. Vor dem Bosch-Werk kamen gestern Mittag nach Angaben der Gewerkschaft 140 Beschäftigte zu einer Kundgebung zusammen. In der kommenden Woche soll im Saarland erneut gestreikt werden, und zwar in deutlich größerem Maßstab als gestern, kündigte der erste Bevollmächtigte der IG Metall Völklingen, Robert Hiry, gestern an.

In dem Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie mit insgesamt mehr als 3,7 Millionen Beschäftigten war in der Nacht zum Donnerstag die Friedenspflicht ausgelaufen. Die Gewerkschaft fordert 5,5 Prozent mehr Lohn, erweiterte Zugänge zur Altersteilzeit sowie eine bezuschusste Weiterbildungsteilzeit. Die Arbeitgeber bieten bislang 2,2 Prozent mehr Geld und haben die Warnstreiks als "völlig unnötig" bezeichnet. Mit den Arbeitsniederlegungen will die IG Metall Druck aufbauen bis zur dritten Verhandlungsrunde, die am kommenden Freitag, 6. Februar, im Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen beginnt.

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