Die Uni generiert einen lokalen Markt

Kaul: · Welche Bedeutung die Universität des Saarlandes für den regionalen Arbeitsmarkt hat, untersucht der Saarbrücker Hochschullehrer Ashok Kaul systematisch. Er leitet den Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik an der Uni. Mit ihm sprach SZ-Redakteur Joachim Wollschläger.

Herr Professor Kaul, was war Ihre Intention, gerade die Saarbrücker Informatik auf ihre Effekte für das Saarland zu untersuchen?

Genau genommen haben wir das für die ganze Universität gemacht und werten jetzt die Fakultäten nacheinander aus. Bei der Informatik haben wir wegen der sehr vollständigen Datenlage angefangen.

Waren Sie von den Ergebnissen überrascht?

Es gibt natürlich Ergebnisse, die mich überhaupt nicht überrascht haben. Das waren beispielsweise die Einstiegsgehälter. Der Klebe-Effekt, der zeigt, wie viele Absolventen im Land bleiben, der war schon ein bisschen überraschend.

Wie erklärt sich dieser hohe Verbleib im Saarland?

Kaul: Die Uni hat es in einigen Fachbereichen geschafft, einen lokalen Markt zu generieren. Und da ist die Informatik dabei. Das heißt, es sind hier vor Ort Firmen entstanden, wo die Absolventen auch nach dem Studium unterkommen können.

Welches abschließende Fazit ziehen Sie aus den Ergebnissen der Untersuchung?

Kaul: Wenn man es mal ganz sachlich sieht, wird die Uni in einem kleinen Land vom Land finanziert. Da ist es schon gut zu wissen, dass ein Fachbereich mit niedrigen Arbeitslosenquoten und hohen Einstiegsgehältern auch lokal dem Markt etwas bringt. Die Informatik hat das geschafft. Insofern wäre es sicherlich sinnvoll, im Rahmen der Strukturdiskussion an der Uni diese Frage auch für andere Fachbereiche zu stellen.

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