Saar-Neuentwicklung entlastet Patienten

Hannover · Computertomografien werden erträglicher für Patienten, Besprechungen zum Schichtwechsel in Produktionsbetrieben effektiver, Maschinen weniger störanfällig. Wie all dies funktioniert, zeigen Saar-Aussteller auf der Hannover Messe.

Krankenhaus-Patienten, die sich einer Computertomografie (CT) stellen müssen, sollen künftig weniger Aufwand und kürzere Wartezeiten haben. Gemeinsam mit Siemens hat Schaeffler in seinem Homburger Werk ein flexibles CT-Gerät entwickelt, das erstmals auf der Hannover Messe vorgestellt wird. Verantwortlich ist das Schaeffler-Werk für Lineartechnik. Jürgen Klein, der Marketingchef, erläutert das Prinzip: "Das CT fährt zum Patienten , nicht umgekehrt." Bisher werde der Patient auf einer Patientenliege in das Gerät geschoben. Er erlebe jede noch so kleine Bewegung, was mitunter sehr unangenehm sei. Künftig "fahre"das Gerät über den Patienten hinweg und erfasst alle Untersuchungsdaten .

Das Gerät kann in großen Räumen eingesetzt werden, die durch eine flexible Trennwand in einzelne Bereiche aufgeteilt werden. So könne das CT von einem Patienten zum nächsten "fahren". Dabei "werden 2,5 Tonnen mit sehr hoher Genauigkeit bewegt", so Klein. Das Verfahren verkürze Wartezeiten und führe auch zu Kosteneinsparungen . Das Uniklinikum in Frankfurt verfüge bereits über solch ein CT-Gerät aus Homburg. Klein sieht alle drei Homburger Schaeffler-Werke für Motorenelemente, Wälzkörper und Lineartechnik "gut ausgelastet". 2015 wolle Schaeffler 14 Millionen Euro in den Saar-Standort investieren.

Auch Bosch Rexroth stellt Entwicklungen aus dem Saarland vor. Erleichterungen in den Arbeitsabläufen, besonders beim Schichtwechsel in der Produktion, bringe das "Active Cockpit", erläutert Sprecherin Jana Benzinger. Es führt alle Daten aus der Produktion inklusive Grafiken über den Produktionsverlauf und eventuell aufgetretene Störungen auf einem Bildschirm zusammen. Bei der Übergabe zum Schichtwechsel wird so Zeit gespart. Der neue Schichtführer hat weniger Abspracheaufwand und kann mit seinem Team schneller die Lage besprechen. Gute Erfahrungen sammele man auch mit der im Homburger Werk eingerichteten Pilot-Produktionslinie nach dem Konzept "Industrie 4.0", das für eine neue Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine sorgt. "Diese Linie hat zu einer Erhöhung der Produktivität um zehn Prozent und der Verringerung der Lagerbestände um 30 Prozent geführt", so Benzing er.

Groß im Geschäft mit dem Abbau von Bohrinseln ist MHA Zentgraf aus Merzig. So hat das Unternehmen jüngst das weltgrößte Schiff, das solche Bohrinseln hebt, zerschneidet und für den Transport in den Hafen abbaut, die "Pioneering Spirit", mit Gasdruck-Ventilen ausgestattet, berichtet MHA-Verkaufsmanager Thomas Speicher. Diese Ventile sorgen dafür, dass die Bohrinseln angehoben werden können. Hier habe sich Zentgraf eine Vorreiter-Rolle in der Zulieferung erkämpft.

Nach längerer Zeit der Abwesenheit ist die Wolfgang Preinfalk GmbH aus St. Ingbert wieder auf der Hannover Messe vertreten. Gezeigt wird hier eine Überlast-Technologie, erläutern Ralf Wöllert und Rüdiger Esch. Diese verhindert, dass Getriebe im Einsatz beschädigt werden. Die Technik wird zum Beispiel bei Förderanlagen im Bergbau eingesetzt. Das Interesse sei so groß, dass Preinfalk 2016 mit einem größeren Stand nach Hannover kommen will.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort