Lufthansa-Piloten wollen morgen wieder verhandeln

Frankfurt · Die Passagiere der Lufthansa müssen vorerst keine weiteren Pilotenstreiks fürchten. Nach der überraschenden Streikabsage der Vereinigung Cockpit (VC) vom späten Montagabend haben beide Seiten neuerliche Tarifgespräche zu der umstrittenen Übergangsversorgung vereinbart, wie ein Sprecher des Unternehmens sagte.

Einen genauen Termin nannte er nicht. Der Flugbetrieb der Lufthansa lief gestern bis auf kleine Verschiebungen reibungslos. Die Pilotengewerkschaft hatte überraschend den für gestern geplanten achtstündigen Streik am Frankfurter Flughafen abgesagt. Cockpit begründete dies damit, neue Gespräche mit der Airline anzustreben. Jedoch hatte die Lufthansa vorher angekündigt, alle 40 vom Streik bedrohten Überseeflüge auch ohne VC-Piloten durchführen zu können. Die fünfte Streikwelle wäre damit ins Leere gelaufen. Zu den bislang 4300 ausgefallenen Flügen mit rund 480 000 betroffenen Passagieren kamen so vorerst keine weiteren hinzu.

VC-Sprecher Jörg Handwerg sprach von einem "modifizierten Angebot" der Lufthansa zum Vorruhestand der Piloten, über das nun geredet werden müsse. Die Pilotengewerkschaft habe für Donnerstag und Freitag neue Gesprächstermine angeboten. Streiks kämen erst wieder in Frage, wenn die Verhandlungen zu keinem Ergebnis führten.

Lufthansa hatte nach eigener Darstellung ein "konkretisiertes" Angebot insbesondere zu den Übergangsregeln in den Vorruhestand öffentlich vorgestellt. "Es ist kein neues Angebot", betonte ein Lufthansa-Sprecher. Von ihren grundsätzlichen Forderungen nach einem späteren individuellen Eintritt (60 statt 55 Jahre) sowie einer Anhebung des durchschnittlichen Eintrittsalters (von 58 auf 61 Jahre) weiche die Lufthansa nicht ab.

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