Hager investiert in künftiges Wachstum

Blieskastel · Geschäftsentwicklung, Design-abteilung, Labor – das neue Kundenforum der Hager Group soll vor allem Innovationszentrum sein. Und so die Entwicklung neuer Produkte und Anwendungen ermöglichen.

 Für 20 Millionen Euro hat die Hager Group das neue Begegnungszentrum im Elsass gebaut. Foto: Hager

Für 20 Millionen Euro hat die Hager Group das neue Begegnungszentrum im Elsass gebaut. Foto: Hager

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Mit einer 20-Millionen-Euro-Investition will der Elektronik-Konzern Hager die Basis für weiteres Wachstum legen. Das neue Forum am Standort in Obernai nahe Straßburg, das am kommenden Wochenende eröffnet wird, soll eine zentrale Rolle bei der Entwicklung neuer Produkte spielen. "Ob es sich rechnet? Das ist bei einer solchen Investition schwer zu sagen", sagt Daniel Hager, Vorstandschef der Hager Group. "Aber wir glauben, dass es der richtige Weg ist."

Unterschiedlichste Aufgaben soll das neue Kundenforum wahrnehmen. Einmal ist es Schulungszentrum, in dem Kunden ebenso wie Mitarbeiter weitergebildet werden. Es ist aber auch Innovations- und Begegnungszentrum, in dem sich Kunden und Mitarbeiter über die neuesten Entwicklungen austauschen können. Und es wird auch ein vernetztes Labor enthalten, in dem mit Drehmaschinen, 3-D-Druckern und Werkbänken vor Ort neue Prototypen gebaut werden. "Durch die Vernetzung mit anderen Laboren weltweit können wir auch auf externes Wissen zugreifen", sagt Hager.

Die Entwicklung neuer Produkte sei keine Einbahnstraße, vielmehr sei der Dialog mit den Kunden ein wichtiger Faktor, sagt Hager. Schulungen seien zwar ein Mittel zur Kundenbindung, sie dienten aber nicht nur dazu, Wissen zu vermitteln, sondern auch dazu, den Bedarf der Kunden kennenzulernen. In Deutschland hat Hager neben Blieskastel auch noch Schulungszentren in Heltersberg (Pfalz) und Wenden-Ottfingen (Nordrhein-Westfalen). Obernai sei für Kunden aus Baden-Württemberg gut zu erreichen, so dass sich Hager in diesem Gebiet Wachstum erhofft. "Davon wird dann auch Blieskastel profitieren", sagt Hager.

Letztlich gehe es aber vor allem darum, in Obernai mit Innovationen den Grundstein für künftiges Wachstum zu legen. Dort sollen im Gespräch zwischen Kunden und Mitarbeitern die Ideen für neue Produkte und Anwendungen entstehen. "Gerade von unseren Kunden erfahren wir, welche Entwicklungen gebraucht werden", sagt Hager. Deshalb sollen auch die Abteilungen Design, Innovation und Geschäftsentwicklung im Forum angesiedelt werden. Hager zufolge ist der Elektromarkt seit Jahren im Wandel. Längst sind nicht mehr einzelne Elektro-Produkte gefragt, sondern Gesamt-Konzepte, wie beispielsweise die verschiedenen Smart-Home-Anwendungen. Oder Entwicklungen rund um das altersgerechte Wohnen oder die Elektromobilität. Entsprechend sei Hager zunehmend ein Lösungs-Anbieter. In den vergangenen Jahren hat sich Hager passend dazu ein Portfolio zusammengekauft, beispielsweise mit den Schalter-Spezialisten Berker oder dem Tür-Sprechanlagen-Hersteller Elcom.

Auch in neue Bereiche dringt Hager vor. Seit einem Jahr bietet der Blieskasteler-Konzern Dienstleistungen rund um Alarmanlagen an. 1,7 Milliarden Euro Umsatz hat der Konzern im vergangenen Jahr erzielt. Drei Milliarden Euro strebt das Unternehmen langfristig an. Das Forum soll ein Schritt auf diesem Weg sein.

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