Schäuble verteidigt Erbschaftsteuer-Plan

Berlin/Saarbrücken · Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU ) hat seine Pläne zur Reform der Erbschaftsteuer gegen scharfe Kritik aus der Wirtschaft verteidigt. Den Interessenvertretern warf er gezielte Falschinformation vor: "Manche Verbände machen jetzt sehr heftige Lobbyarbeit und zitieren das Urteil des Bundesverfassungsgerichts nachweislich falsch.

Das ärgert mich", sagte Schäuble der "Bild am Sonntag". Das Bundesverfassungsgericht hatte die Bevorzugung von Firmenerben bei der Erbschaftsteuer gekippt und eine Neuregelung verlangt. Die jüngst von Schäuble vorgelegten Eckpunkte fallen schärfer aus als von der Wirtschaft erwartet. Danach müssten mehr Firmenerben und Unternehmen nachweisen, dass sie die Erbschaft- oder Schenkungsteuer nicht verkraften, um vom Fiskus verschont zu werden.

Scharfe Kritik übt der Wirtschaftsverband der Familienunternehmer. "Schäuble handelt verantwortungslos: Er will den großen Unternehmen an den Kragen - trifft aber vor allem kleine und mittelständische Betriebe", warnt Wolfgang Herges , Vorsitzender des Verbands im Saarland. "Seine radikalen Vorschläge schwächen diejenigen Unternehmen, die hier im Saarland den Großteil der Arbeitsplätze schaffen. Wenn Schäuble an seinen Plänen festhält, wird der Generationenwechsel für zahlreiche Familienunternehmen und ihre Mitarbeiter zur Zerreißprobe."

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