. Vier Milliarden Euro an Aufträgen erhoffen sich die Aussteller auf der Ifa in Berlin . Die lässt seit Kurzem ihren jahrzehntelang gepflegten Titel "Funkausstellung" außen vor, denn die Messe präsentiert sich längst nicht mehr nur als das Barometer für neueste Unterhaltungselektronik , sondern hat ihr Sortiment stark ausgeweitet. Neben neuesten Fernsehern, Smartphones , Tablets und Geräten, die immer mehr Anwendungen im Haus vernetzen, finden sich auch die Hersteller "weißer Ware" auf dem Ausstellungsgelände. Unternehmen, von Bosch über Siemens bis zu Miele, AEG und Zanker präsentieren Geräte, die in Verbindung mit dem Internet per App von fast jedem Ort aus gesteuert werden können.

Harald Schneider von Euronics XXL Schneider in Illingen sieht in der Ausweitung der Produktpalette nicht nur eine Aufwertung der Messe, sondern erwartet auch eine rege Nachfrage im Saar-Handel. Nahezu jedes Geschäft von Bedeutung aus der Region entsende Händler nach Berlin . Seiner Beobachtung nach erwartet der saarländische Kunde von den Ifa-Neuheiten vor allem, dass sie weiter Energie einsparen. "Die Neuesten Waschmaschinen, Trockner und Gefriertruhen bieten immer mehr Technik bei gleichzeitig immer geringerem Energie-Verbrauch." Zunehmend könnten Herde, Backöfen und Gefriertrockner schon von unterwegs per Smartphone-App eingeschaltet werden. Neuentwicklungen wie der Gefrierschrank, der automatisch Ware nachbestellt, seien spätestens in fünf Jahren massentauglich, wenn sich auch Händler im Einzelhandel beteiligen, glaubt Schneider. Solche Arten von Service könnten besonders älteren Menschen hilfreich sein, die auf dem Land wohnen und dann automatisch beliefert werden. Gefragt auf der Ifa und im Saar-Handel seien zudem schnurlose Soundsysteme, mit denen man etwa vom Smartphone aus Musikanlagen bedienen kann. Und Staubsauger, die mit nur noch 600 statt 2000 Watt gleichzeitig höhere Saugleistung bringen. Auch neueste Fernseher in der Norm 4 K Ultra HD als Nachfolger des derzeitigen HD würden Abnehmer finden. "Die Steigerung der Bildqualität ist enorm. Gleichzeitig geht der Trend zu noch größeren Bildschirmen."

Das bestätigt Boris Kleinknecht, Geschäftsführer Vertrieb bei Saturn Saarbrücken. "Die Fernseher in der Norm 4 K werden schon nachgefragt. Die Ifa ist für uns sehr wichtig. Unsere Kunden interessieren sich für alle Arten von Anwendungen, die mit Apps gesteuert werden." Monika Klein, Geschäftsführerin von EP:Roth in Homburg, bestätigt die Nachfrage nach Staubsaugern mit weniger Energieverbrauch , 4 K Fernsehgeräten, sparsamen LED-TVs und generell solchen, die mit dem Internet verbunden sind. Die Landesinnung Saarland der Elektrohandwerker installiert Ifa-Trends bei Kunden . Die seien konsumfreudig, so Axel Trapp, stellvertretender Landesinnungsmeister. Die Betriebe hätten "gut zu tun. Die Kollegen sind alle rundum zufrieden."