Meinung:

Frau als Pfand

Von Pia Rolfs

Ältere Männer können mit einer viel jüngeren Frau gar nichts mehr anfangen? Von wegen. In Erfurt hat ein 62-jähriger Disco-Gast seine 24-jährige Begleiterin als Pfand zurückgelassen, weil er seine Getränke nicht bezahlen konnte. Laut Polizei ging es um rund 20 Euro, für die das Paar auf der Durchreise Getränke bestellt und getrunken hatte. Nach zwei Stunden kehrte er zurück, hatte allerdings immer noch kein Geld dabei. Dieser erschütternde Fall zeigt, dass das Mehrwegsystem und Jürgen Trittins Reform noch nicht einmal in seinen Grundzügen verstanden werden. So gibt es analog zum Dosenpfand kein Damenpfand. Denn für eine Frau, die ein Mann einmal mit nach Hause genommen hat, bekommt er später nirgendwo Geld zurück.

Aber das ist letztlich nur fair. Schließlich dürfen auch Männer von ihren Frauen nur im Fernsehsessel und nicht in einem Rückgabeautomaten entsorgt werden - selbst wenn sie Flaschen sind.